Österreich

Lohnerhöhung für Ärzte von 159 Prozent gefordert

Heute Redaktion
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Die Wiener Ärztekammer ortet einen zunehmenden Rückgang jener Mediziner, die in der Nacht und an Wochenenden für den unter der Telefonnummer 141 erreichbaren Ärztefunkdienst (ÄFD) im Einsatz sind. Den Grund dafür sieht man vor allem in den Honoraren. Deshalb forderte Kammer-Vizepräsident Johannes Steinhart eine Anhebung des ÄFD-Stundenlohns von derzeit 38,68 auf künftig 100 Euro.

Die Wiener Ärztekammer ortet einen zunehmenden Rückgang jener Mediziner, die in der Nacht und an Wochenenden für den unter der Telefonnummer 141 erreichbaren Ärztefunkdienst (ÄFD) im Einsatz sind. Den Grund dafür sieht man vor allem in den niedrigen Honoraren. Deshalb forderte Kammer-Vizepräsident Johannes Steinhart eine Anhebung des ÄFD-Stundenlohns von derzeit 38,68 auf künftig 100 Euro.

Derzeit sind 140 Allgemeinmediziner für den Ärztefunkdienst, der im Vorjahr 63.899 Visiten verzeichnete, tätig. 2005 waren es noch rund 170 Ärzte. Es gebe zwar laufend Interesse an einer ÄFD-Tätigkeit, aber 60 Prozent davon würden damit gar nicht beginnen, nachdem sie sich über die Tarife informiert hätten.

Deshalb hätten auch schon einige Kooperationsprojekte, etwa mit der Wiener Rettung oder dem Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser, eingestellt werden müssen - und das, obwohl sie sowohl für Gebietskrankenkasse, als auch für die Stadt Einsparungen gebracht hätten.

Notfallordination wackelt

Ändere sich nichts, könne auch die bereits vereinbarte Notfallordination für Nachtstunden, Wochenenden und Feiertage, die die Ambulanzen des künftige Krankenhauses Nord in Floridsdorf entlasten sollen, nicht umgesetzt werden, warnt die Kammer.

Das aktuelle Honorar für einen Zwölf-Stunden-Dienst beim ÄFD beträgt 464,19 Euro - was einem Stundenlohn von 38,68 Euro entspricht. Würde die Forderung der Ärztekammer umgesetzt, käme ein Dienst künftig auf 1.200 Euro - also ein Plus von 159 Prozent.

Am Donnerstag haben die mehr Geld für weniger Arbeit gefordert.