Szene

Lohnt es sich denn überhaupt noch zu arbeiten?

Am Mittwochabend läuft auf ORF 1 die neue Dok1 "Wo sind die alle?"

Magdalena Zimmermann
Hanno Settele stößt mit Wirtin Renate Rosner ein letztes Mal an, bevor sie ihr "Steirerstüberl" schließen muss. 
Hanno Settele stößt mit Wirtin Renate Rosner ein letztes Mal an, bevor sie ihr "Steirerstüberl" schließen muss. 
(c) ORF/BFILM

Zum letzten Mal stößt Hanno Settele hier mit der Wirtin Renate Rosner in ihrem "Steirerstüberl" am Wiener Spittelberg an. Der Grund: Das Lokal muss schließen, denn die Suche nach Mitarbeitern blieb erfolglos. In der heutigen Dok 1 "Wo sind die alle?" (20.15 Uhr, ORF 1) geht Settele genau diesem Problem auf die Spur. "Es gibt ein ganzes Ursachenbündel", erklärt Settele den Arbeitskräftemangel im Gespräch mit "Heute", "Ein Grund ist unter anderem, dass die Betriebe eine andere Vorstellung davon haben, wie der Arbeitsplatz und die Arbeitsumgebung aussehen soll. Da geht es zum Beispiel auch um die Vier-Tage-Woche. Ganz wichtig ist, dass man nicht zur Maschine wird."

"Ich sage nicht, dass das Arbeitslosengeld zu hoch wäre, aber rechnen können wir schon alle..."

Da in Österreich die Arbeitskräfte fehlen, werden Menschen aus dem Ausland geholt: "Die Kroaten gehen nach Deutschland, die Philippinen nach Kroatien und bei uns sind tatsächlich Menschen aus Vietnam neun Monate hier, um Erntearbeit zu machen", erzählt der ORF-Reporter, "die natürlich nicht gut bezahlt und harte Arbeit ist. Diese Verschiebung ist schon gewöhnungsbedürftig." 1.500 Euro erhalten die Vietnamesen hier für ihre Arbeit, zieht man Kost, Logis und Auto ab, bleiben ihnen noch 1.300 Euro übrig. Da wäre es beinahe lukrativer arbeitslos zu sein: "Ich sage nicht, dass das Arbeitslosengeld zu hoch wäre, aber rechnen können wir schon alle…"