Österreich

Lokal-Klos an der Alten Donau bald für alle offen

Heute Redaktion
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Auch wenn die derzeit kühlen Temperaturen nicht zum Schwimmen einladen - wenn der nächste Sommertag kommt, haben die Besucher der Alten Donau in Wien nichts zu befürchten. Denn erstens ist die Wasserqualität so gut, dass sie mit den österreichischer Badeseen "locker" mithalten könne und zweitens könnte bald ein "dringendens" Problem beim Sonnenbaden beseitigt sein.

Auch wenn die derzeit kühlen Temperaturen nicht zum Schwimmen einladen - wenn der nächste Sommertag kommt, haben die Besucher der Alten Donau in Wien nichts zu befürchten. Denn erstens ist die Wasserqualität so gut, dass sie mit den österreichischer Badeseen "locker" mithalten könne und zweitens könnte bald ein "dringendens" Problem beim Sonnenbaden beseitigt sein.

Muss man als Badegast auf die Toilette, könnte es sein, dass man bald die Anlagen der Lokale mitnutzen darf - auch ohne dort etwas zu konsumieren. Die Stadt will dafür zahlen. Derzeit laufen die Gespräche.

Modell Donauinsel: Stadt Wien zahlt für alle

Konkret plant die Stadt, sich an den Erhaltungskosten der Gastro-WCs beteiligen. "Wir verhandeln gerade mit Gastronomen", berichtete Umweltstadträtin Ulli Sima. Dieses Modell habe sich beispielsweise bereits auf der Donauinsel bewährt. Mobilklos sollen aber auch weiterhin auf dem Areal zu finden sein - nämlich an "neuralgischen Punkten", wo es keine andere Möglichkeit zur WC-Nutzung gebe.

Die Wirtschaftskammer Wien befürchtete, dass die mobilen Toiletten, die jedes Jahr während der Sommersaison bei den öffentlichen Badeplätzen platziert werden, heuer erstmalig - angeblich aus Kostengründen - nicht mehr aufgestellt werden. Das stimmt nicht, so Sima.

Den Plan der Stadt hät Josef Bitzinger von der Wirtschaftskammer für durchaus "erfreulich", es solle aber keine Zwangsbeglückungen geben. Er ärgert sich, dass erst jetzt verhandelt wird: "Es ist halt alles ein bisschen spät." Die Saison habe angefangen und die betonierten Abstellplätze für die mobilen Toiletten seien leer.

MA 45: Genug Toiletten vorhanden

Gerald Loew, Abteilungsleiter der MA 45 (Wiener Gewässer) beruhigte jedenfalls am Rande des Pressegesprächs. An der Alten Donau würden ausreichend Toiletten für Besucher zur Verfügung stehen, versicherte er. Die Zahl der mobilen Anlagen soll an das Verhandlungsergebnis angepasst werden - wie viele Gastronomen mitmachen, ist noch offen.

Wann es wieder warm genug zum Baden sein wird und welche Temperaturen es in den einzelnen Badegebieten hat, sehen sie bei unserem .

Wasserqualität spitze

Dringende Bedürfnisse sollen also dem Badespaß in der Alten Donau nicht entgegen stehen. Denn die Wasserqualität ist auch heuer wieder sehr gut: "Wir haben eine Sichttiefe von beinahe vier Metern", so Sima. Dabei spielen auch die Unterwasserpflanzen, die sogenannten Makrophyten, eine wichtige Rolle: "Sie wirken als biologischer Filter. Sie binden Nährstoffe, verringern die Trübung und sorgen damit für klare Sicht", erklärte Wassergüteexperte Karl Donabaum, Geschäftsführer der DWS Hydro-Ökologie. Allerdings sind die hochgewachsenen Pflanzen als Bauchkitzler gefürchtet.

Mähboote gegen "Bauchkitzler"

Seit 2003 sorgen Mähboote dafür, dass die rund eine Million Schwimmer, die pro Jahr in der Alten Donau planschen, von den Pflanzen nicht gestört werden. Zudem hilft das Mähen auch niedrig wachsender Vegetation, der die Makrophyten andernfalls das Licht nehmen. Seit einiger Zeit wird von der MA 45 nämlich die Pflanzung von niedrigstämmige Unterwasserpflanzen, den sogenannten Characeen, gefördert. Sie sollen sukzessive den Platz hochwüchsiger Arten einnehmen, wodurch mehr Licht bis an den Gewässergrund gelangt. Sobald die kleinwüchsigen Pflanzen in der Alten Donau dominieren, soll das Mähen nicht mehr notwendig sein.