Österreich

Lokal zu: Ehepaar zittert um 2.537 Überstunden

Heute Redaktion
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Tag und Nacht schuftete Ehepaar S. in der Trumauer Stubn (Volksheim), kommt auf 2.537 Überstunden. Doch jetzt ist das Lokal insolvent, die Schuld liegt laut Anwalt auch bei der SPÖ.

In der Trumauer Stubn (= Volksheim) in Trumau (Baden) hing der Haussegen zwischen Vorstand und Geschäftsführerin Sandra S. (32) und Koch Mario S. (33) schief. Das Ehepaar arbeitete rund um die Uhr, kam in Summe auf 2.537 Überstunden (Anm.: er 1.080, sie 1.457).

„Wir haben immer wieder gesagt, dass die Öffnungszeiten angepasst werden müssen. Wir haben an manchen Tagen 14 Stunden und mehr gearbeitet und ohne für Überstunden bezahlt zu werden", so Sandra S.

Null Reaktion auf Brief

Im August schrieb dann Anwalt Gottfried Forsthuber einen Brief an das Volksheim: „Nett, freundlich, um eine Lösung bemüht." Doch der Verein Volksheim entschloss sich, seine Betriebs-GmbH in Konkurs zu schicken. Das Ehepaar S. zittert jetzt um 2.537 Überstunden. In Euro sind das brutto: 16.188 Euro für Mario S., 35.348 Euro für Sandra S.

Anwalt Forsthuber: „Der Vorstand des Vereins Volksheim besteht fast nur aus SP-Gemeinderäten, Bürgermeister und Nationalrat Kollross war mit dabei. Als Geld gefordert wurde, haben die SP-Vertreter den Laden eiskalt dicht gemacht."

Das sagt Bürgermeister

Ortschef Andreas Kollross (SP) wehrt sich: „Ich habe keine Ahnung ob es diese Überstunden gibt. Die Trumauer Stubn ist eine eigene Gesellschaft mit eigener Geschäftsführung. Die Zuständigkeit für Überstunden, Dienstpläne, Öffnungszeiten, usw. liegt also ausschließlich dort und nicht beim Eigentümervertreter (Verein Volksheim) und schon gar nicht beim Bürgermeister. Wenn es Ansprüche von Arbeitnehmern gibt, regelt diese in Konkursfällen in Österreich der Insolvenzfonds. Warum soll das bei der Familie S. anders sein?"

"Schäbiger Umgang"

Anwalt Forsthuber dazu: „Jetzt will Herr Kollross nichts gewusst haben? Er war in jede große Entscheidung eingebunden." Sandra S. sagt abschließend: "Ich finde es einfach schäbig, wie mit uns umgegangen wird. Wir haben nächtelang gearbeitet und sollen jetzt kein Geld bekommen?"



(Lie)