Österreich

Lokführer starb bei Zug-Kollision: Bedingte Haft für...

Heute Redaktion
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Bild: Fritz Schaler

Nach der tödlichen Kollision im September 2015 bei Allentsteig (Zwettl) musste sich heute, Montag, der Lenker des Sattelschleppers in Krems vor Gericht verantworten. Der Aufleger des Lkw war auf einer Kuppe der Bahnkreuzung aufgesessen. Das Urteil für den 42-Jährigen: Zehn Monate bedingte Haft (nicht rechtskräftig).

Der Angeklagte aus Deutschland, eigentlich ein klassisches Bauernopfer, zeigte sich wegen der fahrlässigen Gemeingefährdung geständig: Der Unfall hatte sich auf einem mit Lichtzeichen gesicherten, unbeschranktem Bahnübergang ereignet. Der mit einer 18 Tonnen schweren Holzernte-Maschine beladene Aufleger des Sattelzuges blieb hängen, wenig später krachte ein Zug frontal in den Sattelschlepper.

Der Lokführer und beliebte Gemeinderat Helmut Bacher (49) aus Brand (Gmünd) wurde beim Anprall eingeklemmt und überlebte die Kollision nicht. Die rund 50 Fahrgäste der Franz-Josephs-Bahn blieben unversehrt.

Vor Gericht gab der 42-jährige Deutsche an, dass er den Weg zur Lieferadresse nicht gefunden hatte, bevor es zu dem Drama kam. Angelastet wurde ihm auch, dass er gegen die österreichische Eisenbahnkreuzungsverordnung verstieß – die er aber gar nicht kannte. Er war bloß der Lkw-Fahrer gewesen.

Das Urteil: Zehn Monate bedingte Haft (nicht rechtskräftig). Zudem wurde der ÖBB als Privatbeteiligter knapp 170.000 Euro Schadenersatz zugesprochen. Die restliche Summe – Gesamtschaden rund 1,5 Millionen Euro – werden auf dem Zivilgericht verhandelt.