Welt

Lombardei startet mit der Roma-Zählung

Innenminister Matteo Salvini will alle Roma im Land erfassen. Die Region Lombardei gab als erste grünes Licht dafür.

Heute Redaktion
Teilen
Eine legale Roma-Siedlung nahe Rom
Eine legale Roma-Siedlung nahe Rom
Bild: Reuters

Das Parlament der Lombardei, der Region rund um Mailand, beauftragte nun einen Ausschuss, alle legalen Roma-Siedlungen zu kontrollieren; illegale Niederlassungen sollen aufgelöst werden. Damit kommt man dem Wunsch von Innenminister Matteo Salvini nach, der eine landesweite Zählung der Roma und Sinti gefordert hat. Die Lombardei wird von dessen Partei Lega regiert.

"Nur mit einer genauen Erfassung der Roma- und Sinti-Siedlungen in der Lombardei können wir Maßnahmen zur Bekämpfung illegaler Zustände ergreifen und ein gutes Zusammenleben fördern", sagte der Sicherheitsbeauftragte des Regionalausschusses, Riccardo De Corato.

Regierungspartner warnt

Salvini argumentierte damit, dass die Zählung der Roma und Sinti dabei helfe, illegale Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung ausweisen zu können. Roma mit italienischer Staatsbürgerschaft müsse man aber "leider behalten", sagte er in Hinblick darauf, dass sich viele von ihnen in Parallelgesellschaften zurückziehen würden.

Luigi Di Maio, Chef des Koalitionspartners "5-Sterne-Bewegung" hatte Salvini bereits ausrichten lassen, dass eine Zählung eines Bevölkerungsteils nur aufgrund ihrer Ethnie verfassungswidrig sei. Salvini betonte daraufhin, man werde keine behördliche Erfassung vornehmen, sondern sich bloß ein Bild von der Lage in den Roma-Siedlungen verschaffen. (red)

Mehr zum Thema