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"Weiche Knie": So erlebten Österreicher das Beben

Der Schock nach dem zweiten schweren Erdbeben bei Lombok sitzt tief. Österreicher auf der Urlauberinsel Bali schildern die Situation vor Ort.

Heute Redaktion
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Nach dem zweiten schweren Erdbeben vor der indonesischen Insel Lombok innerhalb einer Woche ist die Zahl der Toten auf mindestens 142 gestiegen. Mehrere hundert Menschen wurden nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde vom Montag verletzt. Unter den Verletzten sollen sich auch zwei Österreicher befinden. Die beiden sollen noch am Abend nach Jakarta geflogen werden. Das erklärte Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums, am Montag gegenüber der "APA". Sie dürften leichte Verletzungen erlitten haben.

Die gebürtige Vorarlbergerin Martina W. und ihre Familie leben auf Bali. Sie haben das Beben hautnah miterlebt und sind zum Glück mit einem Schrecken davongekommen. Dennoch sitzt der Schock tief.

"Pool ist übergeschwappt"

Martina lebt mittlerweile mehr als zehn Jahre auf der indonesischen Insel, gegenüber "Heute" erzählt sie: "Es hat kräftig gewackelt und das Poolwasser ist von links nach rechts gesprungen. Wir sind alle ziemlich schockiert, wie stark das Beben hier auf Bali spürbar war – aber wir und unsere Freunde und Familie sind zum Glück ok. Auch das Haus ist in Ordnung. Aber meine Knie waren weich und haben richtig gezittert."

Sohn in Panik

Martina hat mit ihrem Ehemann Rian einen vierjährigen Sohn. "Nalin saß mit Helm und Knieschoner am Frühstückstisch, damit er geschützt ist. Er fragte uns, ob die Erde wieder wackeln wird. Was soll man da bloß antworten? Er ist gerade einmal vier Jahre. Der Arme konnte gar nicht begreifen, was passiert ist", erzählt die Wahl-Indonesierin, die sich 2005 ihren Traum auf Bali verwirklichte und sich mittlerweile mit ihren selbstgestrickten Dana Beanies einen Namen gemacht hat.

"Wir bleiben trotzdem"

Auch Michael K. hat das Erdbeben live miterlebt. Er und seine Freundin Nina machen derzeit Urlaub auf Bali. "Die Lage ist jetzt (Anm.: am Montag) wieder entspannter, zumindest bei uns hier in Jimbaran/Bali. Die gestrige Nacht war aber natürlich nicht besonders erholsam", so der Österreicher, der seit etwas mehr als einer Woche auf der indonesischen Insel urlaubt.

Michael und Nina, die ihre Erlebnisse auch auf dem Reiseblog The Journey schildern, möchten die Ferien aufgrund des Bebens nicht frühzeitig abbrechen, auch wenn man auf der Insel die Verunsicherung vieler Touristen spüren würde. Das Pärchen möchte wie geplant bis zum 10. August bleiben, wie Michael sagt: "Wir bleiben die letzten Tage noch da. Wir konnten heute euch unseren geplanten Ausflug auf die Insel Nusa Penida ohne weitere Probleme machen."

(red)

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