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London: Christine starb in den Armen ihres Verlobten

Heute Redaktion
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Christine A. (30)
Christine A. (30)
Bild: Kein Anbieter

Jetzt wurde die Identität des ersten der sieben Todesopfer vom IS-Terroranschlag in London bekannt gegeben: Es handelt sich um eine 30-jährige Sozialarbeiterin.

Christine A. (30) war erst vor wenigen Monaten aus ihrer kanadischen Heimat nach Europa gezogen: Jetzt starb sie in den Armen ihres Verlobten Tyler F., nachdem einer der Terroristen sie niedergefahren hatte.

Die Kanadierin arbeitete in einem Obdachlosenheim und lebte mit ihrem Freund im niederländischen Den Haag. Als er für eine Woche geschäftlich nach London musste, besuchte sie ihn dort am Wochenende.

"Er ist in eine Million Stücke zerbrochen", erzählte Tylers Schwester Cassie dem Sender CBC. "Er hat sie gehalten und zugesehen, wie sie in seinen Armen stirbt."

Christines Familie veröffentlichte ebenfalls ein Statement: "Sie hatte in ihrem Herzen Platz für jedermann und glaubte fest daran, dass jeder Mensch geschätzt und respektiert werden muss. Bitte ehrt sie, indem ihr eure Gemeinde einen besseren Ort macht. Stellt eure Zeit zur Verfügung und arbeitet oder spendet für ein Obdachlosenheim. Sagt ihnen, Chrissy hat euch geschickt."

Tylers Bruder Mark erklärte, dass das Paar "sehr veliebt war und große Pläne für die Zukunft hatte". Christine sei im Gegensatz zu ihrem Verlobten noch nie in London gewesen – er kannte die Stadt recht gut und machte mit ihr einen Spaziergang: "Er zeigte ihr ein paar Sehenswürdigkeiten, [sie] spazierten herum und genossen einen schönen Abend."

Familie kommt nach London

Als der Anschlag auf der London Bridge stattfand, ging Tyler gerade ein paar Schritte vor Christine: "Er hörte Reifen quietschen und drehte sich um, und sah das Chaos und den Van, wie er Menschen überfuhr."

"Er versuchte, sie wiederzubeleben", führte Mark aus. "Ersthelfer waren sofort da und versuchten, alles mögliche für sie zu tun. Sie starb in seinen Armen."

Die Familie wird jetzt nach London reisen, um Tyler zu unterstützen: "Er kann nicht schlafen, er kann nicht essen, er kann nicht denken, er kann eigentlich gar nichts tun. Er versucht einfach nur durchzuhalten, bis unsere Mutter bei ihm ist."

Mittlerweile hat sich die Terrororganisation IS zu dem Anschlag bekannt. (jm)

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