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London-Feuer: Ramadan rettete vielen das Leben

Das Feuer im Grenfell Tower brach mitten in der Nacht aus. Muslime, die im Ramadan nur nachts essen, bemerkten es zuerst.

Heute Redaktion
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Im muslimischen Fastenmonat Ramadan dürfen gläubige Muslime nur nach Sonnenuntergang Nahrung und Wasser zu sich nehmen. Das Fastenbrechen und Beten dauert oft bis nach Mitternacht.

Nur aus diesem Grund waren einige Bewohner wach, als es kurz nach 1 Uhr nachts nach Rauch zu riechen begann.

Das Feuer in dem 24-stöckigen Gebäude breitete sich innerhalb von kürzester Zeit im gesamten Gebäude aus und schnitt vielen den Weg nach unten ab. Mindestens 17 Menschen sind tot, die Zahl der Todesopfer könnte jedoch noch auf bis zu 100 steigen.

Dass es überhaupt jemand ins Freie geschafft hat, ist laut Augenzeugen den jungen muslimischen Burschen zu verdanken, die von Tür zu Tür liefen und ihre Nachbarn aufweckten.

"Die Buben haben Leben gerettet. Sie liefen herum und klopften an die Türen. Gott sei Dank ist Ramadan!", sagte eine Augenzeugin.

Der 20-jährige Khalid Suleman Ahmed ist einer von ihnen. Gegenüber englischen Medien sagte er: "Es gab keinen Feueralarm. Normalerweise wäre ich um die Zeit gar nicht wach gewesen, wenn ich nicht auf das Suhur-Mahl gewartet hätte. Als ich aus dem Fenster sah, bemerkte ich Rauch im siebten Stock. Ich weckte meine Tante auf und fing an, an Türen zu klopfen." (csc)