Niederösterreich

Long Covid – "Konnte nicht einmal mehr die Uhr lesen"

Geruchsverlust war das einzige Symptom der aktiven Corona-Infektion bei Gabi Schuh-Edelmann. Monate danach schlug die Krankheit sie beinahe k.o.

Isabella Nittner
Gabriele Schuh-Edelmann (43) kämpfte sich zurück.
Gabriele Schuh-Edelmann (43) kämpfte sich zurück.
privat

Im November 2020 hielt Gabi Schuh-Edelmann (43) aus Klosterneuburg einen positiven Corona-Test in der Hand. Lediglich durch den Verlust des Geruchssinns machte sich die Infektion bemerkbar. Wenige Tage später war die Krankheit ausgestanden.

"Erschöpfung ist harmloser Begriff"

Zumindest dachte die 43-Jährige das. Denn: Mehrere Monate später schlug das Virus knallhart zurück. Bleierne Beine, Überreizung, Nervenentzündungen ... "Und Erschöpfung. Wobei dieses Wort eigentlich verharmlosend ist für das, was man empfindet", schildert sie im "Heute"-Gespräch.

Die Klosterneuburgerin wurde völlig aus der Bahn geworfen. "Ich konnte nicht einmal mehr die Uhr lesen. Ich sah mir die Zeiger an, aber mein Hirn konnte es einfach nicht verarbeiten. Zudem konnte ich mich nicht konzentrieren, meine Kondition fiel auf Null. Selbst die kürzesten Wegstrecken waren einfach unmöglich. Es war, als würde man durch Tiefschnee stapfen", sagt sie.

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    Gabi Schuh-Edelmann besuchte 2022 nach Monaten der Rehabilitation das Nova Rock.
    Gabi Schuh-Edelmann besuchte 2022 nach Monaten der Rehabilitation das Nova Rock.
    privat

    Nach zahlreichen Untersuchungen inklusive Gehirn-Scans kam dann die doch recht überraschende Diagnose: Long Covid. Dass man überhaupt herausfand, was ihr fehlte, habe sie den Ärzten Markus Saleh und Michael Stingl zu verdanken. Sie nahmen die Probleme der 43-Jährigen ernst, auch als die gefühlt hundertste Untersuchung vorerst ohne Befund blieb.

    HAHA!

    Damit konnte die Pressesprecherin der Stadtgemeinde Klosterneuburg dann auch die richtigen Therapien einleiten lassen. Sie ging in die Therme Wien Med auf ambulante Reha. "Ein langsamer Spaziergang über 15 Minuten in der Ebene ein Mal die Woche war zu Beginn das Maximum", so Schuh-Edelmann.

    Doch die Niederösterreicherin kämpfte sich zurück. Mit extra angepasstem körperlichen, aber auch mentalem Training. 

    Nun blickt sie auf zwei Jahre zurück, die ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt haben. Immer noch muss sie aufpassen, wieviel sie sich im Alltag zumuten kann. "Long Covid schlägt nämlich gleich zurück", so Schuh-Edelmann. Ihr Motto: HAHA! Histamin (vermeiden), Achtsamkeit, Humor, Ausdauer.

    "Mir geht's gut", sagt sie im "Heute"-Gespräch. Man lerne alles viel mehr zu schätzen, man sehe das Leben ganz anders als zuvor, ergreife Chancen, anstatt Möglichkeiten auf die lange Bank zu schieben. Und mit der neuen Lebenseinstellung wird jetzt auch ein langersehnter Traum in die Realität umgesetzt: "Ich schreibe gerade meinen ersten Fantasy-Roman."

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk