Wirtschaft

Löst Italien die nächste Banken-Krise aus?

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Faule Kredite sind Schuld an dem maroden Zustand der italienischen Banken. Sie brauchen 40 Milliarden Euro und wollen diese vom Staat erhalten. Ganz Europa schaut derzeit auf Italien, das der Auslöser für die nächste Banken-Krise sein könnte.

Hohe Arbeitslosigkeit, wenig Wirtschaftswachstum - die Kredite, die die Banken vergeben haben, werden zu einem (zu) großen Teil nicht bezahlt. Das bringt die Banken in die Bredouille, sie haben um 40 Milliarden Euro zu wenig.

Steuerzahler sollen wieder zahlen

Italiens Premier Matteo Renzi will den Banken in seinem Land mit Geld aus der Staatskasse aushelfen, obwohl sich die EU-Staaten (inklusive Italien) das Gegenteil ausgemacht haben. Steuerzahler sollten nach der letzten Banken-Krise in Zukunft geschont werden. In Brüssel berät man derzeit, ob man Italien ausnahmsweise erlauben will, private Banken mit Steuergeld zu retten oder nicht.

Die Probleme der Banken sind seit Monaten bekannt. Nach der Brexit-Debatte wurden diese nochmals verschärft, der Aktienkurs der italienischen Banken ist deutlich gesunken. Schon im Dezember musste die Regierung eingreifen und setzte einen Schuldenschnitt bei den Gläubigern durch.

Diese Gläubiger sind es auch, die nach Vorstellung der EU nun für die Rettung der Banken zuständig sind. Da der Schuldenschnitt vom Dezember aber auch die "kleinen Leute" traf, da sie Aktien der Bank besessen hatten, will Premier Matteo Renzi nun mit Steuergeld aushelfen.

Würden die EU-Regeln angewandt, wären nicht die Bürger ihr Steuergeld, sondern die Großinvestoren ihre Investments los. Eine Ausnahmeregelung in Italien könnte, so befürchten Experten, eine Kettenreaktion auslösen, womit die Vereinbarung ausgehebelt würde.