Wien

Ludwig: "Hier gibt es keinen Platz für Radikalität"

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SP) gedachte am 8. November der Opfer der Novemberpogrome.

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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bei der Gedenkfeier.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bei der Gedenkfeier.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Bürgermeister Michael Ludwig hat am Montag am Standort der ehemaligen türkisch-jüdischen Gemeinde in der Zirkusgasse in Leopoldstadt den Novemberpogromen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 gedacht. Neben Ludwig nahmen auch der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, der Botschafter der Republik Türkei, Ozan Ceyhun, und die Vizepräsidentin der türkisch-jüdischen Kultusgemeinde der Türkei, Deniz Saporta, an der feierlichen Gedenkfeier teil.

"Kein Platz für Diskriminierung""

"Die Synagoge in der Zirkusgasse 22 war von 1887 bis 1938 das Zentrum der angesehenen sephardisch-türkischen Gemeinde Wiens. Sie wurde – ebenso wie 41 weitere Wiener Synagogen und Gebetshäuser – während der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Brand gesteckt und zerstört. Diese Nacht der Novemberpogrome markierte den Beginn der fürchterlichen Shoa, die mit mehr als 64.000 Toten einen fürchterlichen Aderlass für unsere Stadt und unser Land forderte", sagte der Wiener Bürgermeister.

"Es liegt an uns, die Erinnerung wachzuhalten und jederzeit gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in unserer Gesellschaft aufzutreten. Nur dann können wir verhindern, dass sich solches Unrecht wiederholt", sprach sich Ludwig für eine lebendige Kultur des Erinnerns aus. "Wien ist eine Stadt des Friedens, des sozialen Zusammenhalts und des respektvollen Miteinanders, in der ein gutes Einvernehmen zwischen den Religionen herrscht. Hier gibt es keinen Platz für Radikalität und Diskriminierung", so Ludwig weiter.

Türkischer Tempel in der Zirkusgasse

Die Synagoge in der Zirkusgasse im zweiten Wiener Bezirk war von 1887 bis 1938 das Zentrum der sephardischen Jüdinnen und Juden Wiens, die hauptsächlich aus dem Osmanischen Reich stammten. In der Nacht auf den 10. November 1938 wurde der Tempel von Nationalsozialisten niedergebrannt und zerstört, die meisten Gemeindemitglieder wurden verhaftet und in den Nazi-Lagern ermordet. Eine 2017 vom damaligen Wohnbaustadtrat Michael Ludwig enthüllte Gedenktafel erinnert an dieses schreckliche Ereignis. Das Grundstück wurde 1952 an die israelitische Kultusgemeinde restituiert und 1975 von der Stadt Wien erworben. 1985 errichtete die Stadt auf dem Grundstück eine städtische Wohnhausanlage.

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