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Ludwig Hirsch ist tot

Heute Redaktion
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Der "Leonard Cohen von Österreich" hat sich im Wiener Wilheminenspital das Leben genommen. Der 65-jährige Sänger, Schauspieler und Liedermacher gehörte zu Österreichs berühmtesten Musikern.

Der "Leonard Cohen von Österreich" hat sich im Wiener Wilheminenspital das Leben genommen. Der 65-jährige Sänger, Schauspieler und Liedermacher gehörte zu Österreichs berühmtesten Musikern.

Am Donnerstag in den frühen Morgenstunden nahm sich der Sänger im Wilhelminenspital das Leben. Er wurde zuletzt wegen einer Lungenentzündung behandelt.

Noch 2010 gab der 65-Jährige wieder einmal eine seiner Diesmal sollte er Recht behalten.

Manager geschockt

Tief betroffen vom Hirschs Tod ist sein langjähriger Manager Karl Scheibmaier. „Es ist jemand von uns gegangen, der für mich einer der größten Künstler der vergangenen 70 Jahre war. Ludwig Hirsch hat Sachen niedergeschrieben, die niemand sonst gemacht hat.“ Scheibmaier strich auch Hirschs Poesie und dessen Mut hervor, "Sachen von der Bühne runter zu sagen", was sonst kaum jemand gewagt habe. "Ludwig Hirsch hat an den Wänden gekratzt, um dahinter zu schauen, was los ist", so der Manager.

"Ungeheure Zärtlichkeit"

Scheibmaier schätzte Hirsch auch als private Persönlichkeit sehr: "Er ist in meinem Leben jemand gewesen, der von einer ungeheuren Zärtlichkeit war - auch anderen gegenüber. Auf den Tourneen hatte man das Gefühl einer großen Familie."

"Es lebe der Zentralfriedhof"

Zuletzt habe Hirsch mit dem deutschen Regisseur Joseph Vilsmaier an einem Film gearbeitet. Das Projekt unter dem Arbeitstitel "Es lebe der Zentralfriedhof" sei aber nicht mehr zur Fertigstellung gelangt.



Fendrich "tief traurig"

Rainhard Fendrich ist "tief traurig, bestürzt und erschüttert darüber, wie verzweifelt ein Mensch sein muss in dem Moment, wo er beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen". Hirsch habe er "als exzellenten Schauspieler und als introvertierten, sehr feinsinnigen Künstler" kennengelernt, "der mit seiner Stimme Menschen verzaubern konnte". "Er war ein Seelenfreund, den ich sehr geschätzt habe." Für Marianne Mendt "ist wieder ein ganz Großer gegangen. Ich bin schockiert und traurig."

Letztes Konzert

Mit "Ich weiß es nicht, wohin die Engel fliegen" legte Hirsch noch vor Kurzem ein Buch mit seinen gesammelten Liedertexten vor. Noch im Frühjahr diesen Jahres war er im Rahmen seiner "Gänsehautnah"-Tour auf österreichischen, deutschen und schweizer Bühnen zu sehen. Es sollte für seine Fans die letzte Gelegenheit sein, die düsteren Songs von Ludwig Hirsch live zu erleben.

Hirsch haben wir Klassiker wie "Da steh'n wir jetzt am Stammersdorfer Friedhof …", "Omama" oder "Spuck den Schnuller aus" zu verdanken.

Komm, großer schwarzer Vogel