Politik

Ludwig kennt die Verkaufs-Tarife von Wien Energie nicht

Seit Sonntag beherrscht das Finanz-Fiasko rund um Wien Energie das Geschehen im Land. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig steht massiv in der Kritik.

Nicolas Kubrak
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hofft auf eine gemeinsame europäische Lösung, um den Energiemarkt zu stabilisieren.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hofft auf eine gemeinsame europäische Lösung, um den Energiemarkt zu stabilisieren.
PULS 24

Die Verwunderung war groß, als am Sonntagabend bekannt wurde, dass Wien Energie, der größte Energieversorger Österreichs, in große finanzielle Not schlitterte – "Heute" berichtete. Was folgte, waren unzählige Pressekonferenzen, Interviews mit verschiedensten Experten und ein großer Polit-Wirbelsturm, der durch das ganze Land fegte.

Am Dienstag meldete sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit seinem ersten Statement zu Wort und betonte, dass die Versorgungssicherheit der Wiener gewährleistet sei und dies auch weiterhin so bleiben werde. Doch anstatt die Wogen zu glätten, eskalierte die Situation weiter. So weit, dass die Wiener FPÖ sogar Anzeige gegen Ludwig erstattete. (Mehr dazu HIER >>>)

Ludwig hat vollstes Vertrauen in Wien Energie

Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich der Bürgermeister wieder zu Wort meldet, dies tat er am Mittwochabend – und wurde emotional. In einem Interview mit dem ORF-Radio Ö1 betonte er einmal mehr, dass die Versorgungssicherheit immer gewährleistet gewesen sei. Ludwig bezeichnete das zweimalig gewährte Darlehen in der Höhe von jeweils 700 Millionen Euro als "Wiener Schutzschirm", der dafür sorge, dass die Wien Energie den Handel an der Börse entsprechend "unterfüttern" könne. Gegen Ende des Interviews konterte Ludwig dann Angriffe seitens des Interviewers.

Am Donnerstag war der Wiener Bürgermeister zu Gast im Puls 24 Newsroom bei Corinna Millborn und stellte sich den Fragen rund um das Wien Energie-Desaster (z.B. Termingeschäfte). Wie bekannt wurde, hat das Unternehmen mehr als eine Jahresproduktion Energie mit Termingeschäften verkauft. Unbekannt bleibt, zu welchem Preis verkauft wurde und ob es realistisch ist, dass überhaupt zum Verkaufspreis vom Gas Energie produziert werden kann.

Ludwig dazu: "Ich gehe davon aus, dass die Geschäftsleitung nach allen Möglichkeiten den Markt beobachtet und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen hat." Niemand könne genau vorhersehen, wie sich der Energiemarkt weiterentwickelt. Auf die Frage, ob er als Eigentümervertreter der Wien Energie wisse, zu welchem Preis Energie verkauft wurde und ob überhaupt produziert werden könnte, entgegnete der Bürgermeister: "Da müssen Sie die Geschäftsleitung fragen."

"Preise sind im Sinkflug"

Der Wiener SP-Chef zeigt sich im Interview trotz der aktuellen Turbulenzen optimistisch und hofft auf eine europäische Lösung. Am 9. September findet ein Energie-Gipfel der Europäischen Union statt – für Ludwig ein essenzielles Datum, um Stabilität in den Energiemarkt zu bringen. Alle Energieunternehmer würden an der Börse einkaufen, daher sei diese Stabilität am Markt so wichtig, um die steigenden Preise in den Griff zu bekommen. "Erfreulicherweise ist die Ankündigung, dass es diesen EU-Gipfel gibt, mit ein Grund meiner Meinung nach, dass sich die Preise stabilisiert haben und zu einem Großteil schon im Sinkflug sind", zeigt sich Ludwig optimistisch.

Das vollständige Gespräch mit Bürgermeister Michael Ludwig ist am Donnerstag um 19.55 Uhr auf Puls 24 zu sehen.

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