Michael Ludwig (SPÖ) rechnet offenbar nicht damit, dass Österreich bald Corona-Lockerungen ins Haus stehen könnten. "Ich gehe davon aus, dass es Verschärfungen gibt", sagte Wiens Bürgermeister laut AP im Vorfeld der Gespräche zwischen Bundesregierung und Landeshauptleuten am Freitag. Allerdings, so fügte der Stadtchef hinzu, sei das nur seine Vermutung. Konkrete Informationen gebe es nämlich noch nicht.
Er stütze sich bei seiner Vermutung auf die "Dramaturgie der letzten Tage", so Ludwig weiter und verwies auf den Verdacht, dass im Abwasser der Bundeshauptstadt Spuren der deutlich ansteckenderen Virus-Mutation B.1.1.7 gefunden worden seien – "Heute" berichtete. Dass solche Infos an die Öffentlichkeit gelangt seien, deute für den Sozialdemokrat aus den "Erfahrungen aus den vergangenen Monaten" heraus auf eine Verschärfung hin.
Im gleichen Atemzug übte der Landeshauptmann aber auch Kritik an der Bundesregierung: "Die Politik sollte wissensbasiert agieren und nicht aufgrund von Verdachtsfällen." Er vermisse zudem eine klare Zielvorgabe des Bundes bei der Bekämpfung der Pandemie. Eine solche könne die Bereitschaft in der Bevölkerung, die Maßnahmen mitzutragen, wieder stärken, glaubt Ludwig.
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Was die Neuinfektionen angehe, sehe man in Wien eine durchaus positive Entwicklung. Der Stadtchef begründet das demnach mit einer umfassenden Teststrategie und auch dem laufend verstärkten Contact Tracing. Das derzeit aus 650 Personen bestehende Team soll deshalb noch einmal aufgestockt werden. 100 neue Mitarbeiter sollen die aktuelle Aufklärungsquote von rund 60 Prozent weiter anheben.