Wien
Ludwig will nicht öffnen – schärfere Regeln in Wien?
Die Regierung senkt die viel zitierte "Unterkante" der Corona-Vorgaben. Für Wiens Stadtchef Ludwig ist das viel zu früh, er geht einen eigenen Weg.
Samstag, 11 Uhr, marschierten die beiden GECKO-Chefs Katharina Reich und Generalmajor Rudolf Striedinger gemeinsam mit Bundeskanzler Karl Nehammer, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger auf, um ausnahmsweise erfreuliche Nachrichten zu überbringen: die Corona-Regeln werden ab 5. Februar schrittweise gelockert.
Heftige Kritik der Landeshauptleute ließ nicht lange auf sich warten – es entbrannte ein Riesen-Streit um Nehammers neuen Öffnungsplan.
"Der falsche Zeitpunkt"
Eindeutig gegen eine Lockerung zog dabei auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig Position: "Wir befinden uns gerade mitten in der Omikron-Welle mit täglich neuen Rekordzahlen an Infektionen und haben den Höhepunkt dieser Welle noch nicht erreicht. Es ist daher der falsche Zeitpunkt, um Lockerungsschritte anzukündigen!", donnert der SP-Grande.
Er wolle sich deswegen noch am heutigen Samstag mit seinem eigenen Expertengremium zu den heute präsentierten Lockerungsmassnahmen der Bundesregierung beraten. Danach wolle er bekanntgeben, welche Schritte auch in Wien umgesetzt werden. Die Hauptstadt dürfte also weiter einen härteren Kurs fahren, als der Rest Österreichs.
"Eines ist klar: Ich spreche mich auch weiterhin für umsichtigen und vorsichtigen Kurs aus!", betont Ludwig. Er wolle den Wiener Weg bei Bekämpfung von Corona weitergehen: "Die Gesundheit der Menschen hat Priorität!"