Beinahe-Tragödie

Luftdichter Transporter mit 19 Migranten gestoppt

Schockierender Fall qualvoller Schlepperei: Bei 130 km/h öffneten Geschleppte die Ladetüren, weil sie fürchteten, zu ersticken.
Newsdesk Heute
09.08.2024, 11:55
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Innenminister Gerhard Karner hat gerade alle Hände voll zu tun. Neben den vereitelten Anschlagsplänen auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien und dem aktuellen Stand der Ermittlungen gab es am Freitag auch ein Update in Sachen Schlepperkriminalität.

Die Pressekonferenz fand am Grenzübergang Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) statt, mit dabei waren neben Karner Franz Ruf (Generaldirektor für öffentliche Sicherheit), Gerald Tatzgern (Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität) und Landespolizeidirektor Martin Huber.

Luftdichter Kastenwagen

Anlass war ein aktueller Fall von der Grenze. Letzten Sonntag hat das Bundesheer an der grünen Grenze einen Kastenwagen angehalten, in diesem befanden sich 19 Migranten. So schnell wie möglich sollten diese nach Österreich transportiert werden, schildert Landespolizeidirektor Huber.

Die Fenster waren mit Müllsäcken abgeklebt, schon nach kurzer Zeit bekamen die Menschen keine Luft mehr. Sie öffneten in ihrer Todesangst deswegen bei 130 km/h die Tür des Laderaums. Nach einem Zwischenhalt bei einer Tankstelle ging es dann weiter in Richtung Grenze.

Der Schlepper sollte für die Überstellung 5.000 Euro bekommen. Der dahinterstehende Organisator aus Moldau fuhr in einem Auto voran und kassierte 70.000 Euro. Sie sitzen aktuell in U-Haft, ihnen drohen wegen der qualvollen Schlepperei bis zu zehn Jahre Haft.

Aufgriffe stark gesunken

Karner selbst sei persönlich regelmäßig vor Ort, um sich ein Blick von der Lage zu machen. "Es war und ist notwendig, die illegale Migration gezielt zu bekämpfen." Zuletzt konnte die Region massiv entlastet werden. 2022 gab es in den ersten sieben Monaten 24.000 illegale Übertritte, im Vorjahr waren es 13.000, heuer nur mehr 470. Das unterstreiche die "gute und effektive Arbeit", freut sich der Innenminister, der die Behörden auf dem richtigen Weg sieht. Nun soll die illegale Migration gegen null gedrängt werden.

Vor Kurzem war Karner in Serbien, um sich ein Bild von der serbisch-ungarischen Grenze zu machen. Der weitere Fokus müsse nun auf der Grenze Bulgarien-Serbien liegen. Auf ungarischem Staatsgebiet wiederum gibt es die "Operation Fox" unter Kooperation österreichischer Polizisten.

750 Schlepper wurden alleine letztes Jahr verhaftet, berichtet im Anschluss Gerald Tatzgern. Ein gefährliches Unterfangen, denn viele Schlepper sind gefährlich und bewaffnet. Die größten Herkunftsländer der Geschleppten sind Syrien, Türkei, Afghanistan, Marokko und Indien.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.08.2024, 17:38, 09.08.2024, 11:55