Wirtschaft

Lufthansa-Streik betraf auch Österreich-Flüge

Heute Redaktion
Teilen

Lufthansa-Passagiere müssen sich an diesem Freitag zum Start ins Wochenende auf Behinderungen einstellen. Die Pilotengewerkschaft kündigte Arbeitsniederlegungen an. Bestreikt werden sollen Kurz- und Mittelstreckenflüge zwischen 17.00 und 23.00 Uhr, die vom größten deutschen Flughafen Frankfurt abfliegen. Auch sechs Österreich-Verbindungen sind betroffen.

Betroffen sind Flüge der Lufthansa mit den Flugzeugtypen Airbus A320-Family, Boeing B737 und Embraer mit Abflügen vom Flughafen Frankfurt. Insgesamt müssen 200 Flüge gestrichen werden. 25.000 Passagiere sind betroffen.

Auch mehrere Verbindungen zwischen Frankfurt und Wien bzw. Graz entfallen:

15:50 Uhr: Frankfurt - Wien

18:10 Uhr: Wien - Frankfurt

19:10 Uhr: Wien - Frankfurt

21:50 Uhr: Frankfurt - Wien

16:50 Uhr: Frankfurt - Graz

19:10 Uhr: Graz - Frankfurt

Betroffene können kostenlos umbuchen

Betroffene Passagiere sollten sich nach Lufthansa-Angaben frühzeitig über ausfallende Flüge informieren. "Die Kunden können kostenlos umbuchen, sie können stornieren. Wir bieten ihnen an, mit der Bahn zu fahren bei innerdeutschen Verbindungen, und natürlich buchen wir sie auch auf andere Airlines um, wenn das möglich ist", sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels.

Während die "Kranich"-Airline "großes Unverständnis" für den Ausstand zeigte, erklärte die Vereinigung  Cockpit, zu sein, um Streiks abzuwenden. Hintergrund ist der seit längerem schwelende Tarifkonflikt. Dabei geht es um die Übergangsversorgung für Lufthansa-Piloten vor der regulären Pension.

"Nicht nachvollziehbare Zumutung"

Der Ausstand trifft die AUA-Mutter Lufthansa und ihre Passagiere empfindlich, da der Freitag ein wichtiger Reisetag ist und an dem Wochenende die Schulferien in mehreren deutschen Bundesländern - in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland - enden. Die Fluglinie bezeichnete den Streik als "nicht nachvollziehbare Zumutung" und will ehestmöglich auf ihrer Internetseite einen Ersatzflugplan veröffentlichen.

Eine Woche nach Germanwings

Erst am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft den Billigflieger. Dadurch waren 116 von 164 Flügen ausgefallen. Von den Ausfällen waren rund 15.000 Passagiere betroffen.

Übergang vor Alterspension

Die Gewerkschaft will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die rund 5.400 Kapitäne und Co-Piloten verhindern. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. Beide Seiten hatten den jeweils anderen für das Scheitern der bisherigen Verhandlungen verantwortlich gemacht.

Eisenbahner auch im Ausstand

Auch Kunden der Deutschen Bahn müssen weiter mit Streiks rechnen. Immerhin wollen die Piloten und die Lokführer nicht gleichzeitig die Arbeit niederlegen. Einen konkreten Streiktermin gibt es noch nicht. Die Lokführergewerkschaft GDL ringt mit der Bahn darum, eigenständig für das Zugpersonal Tarifverhandlungen führen zu können. Sie verlangt für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Geld und eine verringerte Wochenarbeitszeit. Ihr dreistündiger Warnstreik hatte am Montagabend Zehntausende Fahrgäste und den Güterverkehr getroffen.