Wirtschaft

Lufthansa-Streik über Silvester sorgt für Chaos

Ausgerechnet an den stärksten Reisetagen über Silvester wird das Kabinenpersonal der Lufthansa-Tochter Germanwings streiken.

Heute Redaktion
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Bild: picturedesk.com

Bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa steht ein neuer Streik bevor. Und das ausgerechnet zum Jahreswechsel.

Konkret hat die Gewerkschaft UFO die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings zum Streik aufgerufen. Dieser gelte vom 30. Dezember 0.00 Uhr bis zum 1. Jänner 24.00 Uhr, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte.

Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Grund ist der anhaltende Tarifstreit zwischen der Kabinengewerkschaft Ufo und dem Konzern. In diesem Jahr gab es bereits mehrere Streiks von denen tausend Flüge mit etwa 200.000 Passagieren betroffen waren, darunter auch Verbindungen von und nach Österreich.

Der Streikaufruf bezieht sich zunächst nur auf Germanwings. Nicht betroffen sind Flieger der Lufthansa selbst sowie deren Tochter-Gesellschaften CityLine, Sunexpress und Eurowings. Die Tarifverhandlungen laufen dort noch. Weitere Streiks schließt die Gewerkschaft aber nicht aus. Diese könnten am 2. Jänner verkündet werden.

Beide Parteien hätten bis zum heutigen Tag nach einer Lösung in dem Tarifstreit gesucht, aber ohne Ergebnis, wie Ufo-Sprecher Nicoley Baublies erklärte.

Der stellvertretende UFO-Vorsitzende Daniel Flohr meinte, das Germanwings-Management gebe "den Mitarbeitern keine klare Perspektive für die Zukunft ihres Flugbetriebs". Die Verhandlungen zu den UFO-Forderungen, die bereits im November 2016 und im Oktober dieses Jahres zu Streiks führten, seien ergebnislos gescheitert.

Ein Lufthansa-Sprecher erklärte am Donnerstag: "Wir als Lufthansa schauen konstruktiv nach vorne. Wir sind weiter an einer großen Schlichtung interessiert. Streiks sind aus unserer Sicht keine Lösung."

Eurowings erstellt Sonderflugplan

Germanwings-Passagiere müssen sich nun auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Eurowings kündigte am Freitagabend an, einen Sonderflugplan zu erstellen, um die Auswirkungen auf die Fluggäste gering zu halten. Gefährdet sind demnach 229 von 795 Starts aus Deutschland.

Lufthansa-Vorstandsmitglied Detlef Kayser verurteilte den Streikaufruf: "Hier wird offensichtlich ein Arbeitskampf missbraucht, um persönliche und finanzielle Interessen des Vorstandsbeauftragten der Gewerkschaft durchzusetzen", so Kayser am Freitag.

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