Wirtschaft

Lugner schmiss Gewerkschaft aus Lugner City

Heute Redaktion
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Vor der nächsten Handels Kollektivvertrags-Runde schwärmte die Gewerkschaft am Dienstag in ganz Österreich aus, um die Beschäftigten über ihre Forderungen zu informieren. Vertreter verteilten Flyer unter anderem auch in der Wiener Lugner City. Doch dort kam es zu einem Eklat: Betreiber Richard Lugner setzte sich lautstark zur Wehr und schmiss die Gewerkschafter mit Hilfe der Center-Security aus seinem Einkaufszentrum.

Vor der nächsten schwärmte die Gewerkschaft am Dienstag in ganz Österreich aus, um die Beschäftigten über ihre Forderungen zu informieren. Vertreter verteilten Flyer unter anderem auch in der Wiener Lugner City. Doch dort kam es zu einem Eklat: Betreiber Richard Lugner setzte sich lautstark zur Wehr und schmiss die Gewerkschafter mit Hilfe der Center-Security aus seinem Einkaufszentrum.

Aus Lugners Sicht ist die Gewerkschaft ein privater Verein, der "bei mir nichts zu suchen hat", begründete der Shoppingcitybetreiber den Rauswurf. "Zum wiederholten Male versucht der ÖGB unter Umgehung des Hausrechtes Werbeaktionen in der Lugner City zu machen", beschwerte sich Lugner. Der Zugang zu den Geschäften und deren Mitarbeitern sei Behörden wie Arbeitsinspektorat, Marktamt etc. möglich, aber nicht dem privaten Verein ÖGB, meinte er.

Lugner-City kein "exterriotoriales Gebiet"

Gewerkschafter Manfred Wolf, der federführend an den KV-Verhandlungen beteiligt ist, ist fassungslos: Es sei das Recht der Gewerkschaft, Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz über ihre Rechte zu informieren. "Das ist in einer ILO-Konvention einwandfrei geregelt und natürlich ein höherwertiges Recht als das Hausrecht eines Einkaufszentrumsbetreibers", argumentiert Wolf. Lugner müsse zur Kenntnis nehmen, dass sein Einkaufszentrum kein extraterritoriales Gebiet sei.

Die nächste KV-Runde im Handel findet am 13. November statt. Es ist dies der letzte offizielle Termin. Es gab zwar Angebote der Arbeitgeber "Richtung einer realen Steigerung", sagte Verhandlungsführer Wolf, aber das sei der Gewerkschaft noch zu wenig gewesen. Was den leichteren Zugang zur sechsten Urlaubswoche betrifft, habe es noch keine Annäherungen gegeben. "Das schalten die Arbeitgeber auf hart", sagte Wolf.

Derzeit kommen Handelsbeschäftigte nur dann in den Genuss von sechs Wochen Urlaub im Jahr, wenn sie 25 Jahre durchgehend im selben Unternehmen arbeiten. Die Gewerkschaft will erreichen, dass die Beschäftigten schon früher sechs Wochen Urlaub bekommen.

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