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Lugner: "Sex im Auspuff ist gefährlich"

Heute Redaktion
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Nachdem sich Baumeister Richard Lugner in einem Interview zu Homosexualität geäußert hatte, forderte ihn Lifeball-Organisator Gery Keszler auf, vom Ball fernzubleiben - Heute.at hat berichtet. Jetzt erklärt Lugner, warum er glaubt, dass Homosexualität gefährlich ist.

Nachdem sich Baumeister Richard Lugner in einem Interview zu Homosexualität geäußert hatte, forderte ihn Lifeball-Organisator Gery Keszler auf, vom Ball fernzubleiben - . Jetzt erklärt Lugner, warum er glaubt, dass Homosexualität gefährlich ist.

Im Gespräch mit "Heute.at" verteidigt Lugner seine Meinung zum Thema Homosexualität, die sich seit einer Lektüre im letzten Urlaub gefestigt hatte: "Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Homosexualität birgt eben Probleme", meint der Baumeister: "Sex mit einer Frau ist Natur gegeben. Sex im Auspuff hingegen bedeutet, dass man sich mit Bakterien und Bazillen infizieren kann. Und das ist gefährlich. Daraus ergeben sich Krankheiten, wie Aids", erklärt er bildlich. Ok, die Sache mit Blumen und Bienchen eben.

Frauen seien vor allem dann betroffen, wenn Männer "beidseitig" Verkehr hätten, und die Frauen dann mit Bakterien anstecken würden.

Sex ohne Kondom verbieten?

"Es kann ja nicht die Lösung des Problems sein, den Lugner von einem Ball auszusperren", wundert sich Lugner, der Schweden als Modell einer Lösung aufzeigt: "Dort ist Sex ohne Kondom nicht erlaubt. Aber wie kann man das nachprüfen?", jammert Mörtel. Also, auch wieder keine Lösung in Sicht.

Dazu, dass Keszler ihn gebeten hatte, vom nächsten Lifeball fern zu bleiben, meint Lugner: "Ich hätte ohnehin nicht vor gehabt, dorthin zu gehen. Da bin ich ein zweites Mal auf Diät-Urlaub." Der Baumeister befindet sich derzeit zum Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der Stein des Anstoßes - Keszler-Brief an Lugner

Offener Brief an Baumeister Ing. Richard Lugner

Bezugnehmend auf Ihr Interview im Magazin Chili vom 6. März 2012 und Ihre Aussage

"Veganer wird aus mir nicht, auch kein Homosexueller. Das sind so gewisse Dinge, wo ich sage: Das überlasse ich anderen diese Späße … Ich habe jetzt unlängst ein Buch gelesen, also ein Kapitel über Homosexualität und da habe ich gelesen wie gefährlich das ist und was da alles für Gefahren schlummern. Deswegen wird man eben AIDS krank."

möchte ich persönlich und im Namen von AIDS LIFE mein Unverständnis, offen gesprochen, mein schieres Entsetzen zum Ausdruck bringen. In Ihrem Sinne kann diese Aussage nur als Zeichen schleichender Demenz interpretiert werden, denn als wiederholter Besucher des Life Ball und Medienkonsument sollten Sie mit den tatsächlichen Fakten der AIDS-Problematik besser vertraut sein.

Weltweit leben etwa 34 Millionen Menschen mit HIV/AIDS, darunter ist mehr als die Hälfte weiblich. Der Anteil der betroffenen Homosexuellen ist marginal.

Als Person, die medial bemerkt wird, sollten Sie sich der Gefahr bewusst sein, welche möglichen Auswirkungen eine solch undifferenzierte, ignorante und irreführende Aussage hat!

Im Sinne der Sache bitten wir Sie, den Life Ball künftig nicht mehr zu besuchen. Ihre Anwesenheit bei einer AIDS-Charity wäre ein Affront gegenüber all jenen, die sich schon seit Jahrzehnten im Kampf gegen HIV/AIDS und Stigmatisierung engagieren, sich für Prävention und Aufklärung einsetzen und für mehr Toleranz gegenüber Betroffenen stark machen.

Gery Keszler

Obmann AIDS LIFE

(red.)