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Lukaschenko "steht unter totaler Kontrolle des Kremls"

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko unterstützt Putins Krieg in der Ukraine, doch die Bevölkerung ist gegen den Krieg: Der Druck steigt.

Der belarussische Präsident Lukaschenko steht angeblich unter totaler Kontrolle des Kremls.
Der belarussische Präsident Lukaschenko steht angeblich unter totaler Kontrolle des Kremls.
ALEXANDER NEMENOV / AFP / picturedesk.com

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja rechnet mit starkem Widerstand gegen eine mögliche volle Teilnahme ihres Landes an Russlands Krieg gegen die Ukraine. "Unsere Partisanenbewegung wird das sabotieren. Es werden Befehle verweigert werden. Oder die belarussischen Soldaten ergeben sich dort gleich", sagte die Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Zwei Jahre nach der als gefälscht geltenden Präsidentschaftswahl in Belarus meinte sie, dass Russland mit der Unterstützung für Machthaber Alexander Lukaschenko die Ex-Sowjetrepublik wohl schon damals als "Brückenkopf" für einen Angriff im Blick hatte.

Machthaber steht selbst unter Kontrolle

Bei der Wahl am 9. August 2020 hatte sich der autoritäre Machthaber Lukaschenko erneut zum Sieger der Wahl ausrufen lassen und damit beispiellose Proteste in Belarus ausgelöst. Viele sehen Tichanowskaja als Siegerin des Urnengangs. Aufgrund massiver staatlicher Repressionen gibt es mittlerweile aber so gut wie keine größeren Demonstrationen mehr in der Ex-Sowjetrepublik.

"Lukaschenko ist ein Kollaborateur. Er hat Belarus in diesen Krieg reingezogen und dafür, dass Russland ihn an der Macht hält, tut er nun alles, was von ihm verlangt wird. Er steht unter totaler Kontrolle des Kremls", sagte Tichanowskaja vor dem zweiten Jahrestag der umstrittenen Präsidentenwahl. Heute sei klar, dass der Kreml wohl schon damals Kriegspläne gehabt und Lukaschenko deshalb an der Macht gelassen habe. Er überlasse belarussisches Gebiet, damit russische Streitkräfte von dort die Ukraine angreifen können, kritisierte die Politikerin in ihrem Exil in Vilnius.

Streitkräfte

"Aber es gab zu Kriegsbeginn auch Sabotageakte gegen die wichtigen Versorgungswege. Schienenpartisanen verlangsamten den Militärtransport; und es wurden Informationen an die ukrainischen Streitkräfte gegeben zu den Basen, von denen russische Raketen abgefeuert wurden." Auch ein Bataillon belarussischer Kämpfer habe sich in der Ukraine gegen den russischen Einmarsch formiert.

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