Niederösterreich

Todkranker im Rollstuhl muss mit Hund im Auto schlafen

Ein 57-Jähriger aus NÖ ist verzagt: Nach einem Streit mit seiner Frau flog er aus seinem Haus, muss nun auf eine Lungen-OP wartend im Auto schlafen.

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Der lungenkranke Johann schläft mit Gips und Hund im Auto.
Der lungenkranke Johann schläft mit Gips und Hund im Auto.
privat

Das Glück von Johannes aus Niederösterreich schien perfekt im Vorjahr, jetzt ist sein Leben ein Trümmerhaufen. Vor Jahren hatte er seine spätere Frau, eine Osteuropäerin Mitte 40, kennen und lieben gelernt. Mit ihr gemeinsam führt er einen Beauty-Salon in Wien (50 % Anteil) und lebte mit ihr in seinem Haus im westlichen NÖ. Doch jetzt tobt ein bitterer Rosenkrieg, mit gegenseitig hässlichen Vorwürfen: Sie sagt, sie habe Todesangst vor ihm und er habe sie verletzt, er sagt, sie wolle nur sein Vermögen (Anm.: es gilt die Unschuldsvermutung).

Heirat vor elf Monaten

Der Unternehmer und die hübsche Osteuropäerin hatten sich vor fünf Jahren kennengelernt. Sogar eine Bekannte aus Rumänien, eine Esoterikerin und Freundin der Frau, durfte monatelang im Haus des 57-Jährigen leben. Der lungenkranke 57-Jährige wurde indes immer kränklicher, schließlich wurde er auf eine Transplantationsliste gesetzt. Im Dezember 2020 gab sich das Paar schließlich das Ja-Wort. "15.000 Euro habe ich für die Hochzeit, meine erste, denn ich wollte eigentlich nie heiraten, gezahlt", so der 57-Jährige.

    Der lungenkranker Johann schläft mit Gips und Hund im Auto
    Der lungenkranker Johann schläft mit Gips und Hund im Auto
    privat

    Lungentransplantation

    Mitte September 2021 hätte es mit dem notwendigen Lungen-Eingriff fast geklappt. "Im Kroatien-Urlaub rief ein AKH-Arzt an, wir eilten sofort nach Wien. Meine Frau kümmerte sich um alles, bestellte ihre Mutter nach NÖ, bekam alle Codes, falls ich es nicht schaffe. Nur die Operation wurde dann doch noch abgesagt, weil auf der Spenderlunge ein winziges Karzinom gefunden worden war", so Johannes B.

    Achillessehne kaputt

    Nur zwei Tage später nach der OP-Enttäuschung der nächste Schicksalsschlag: Beim 57-Jährigen riss die Achillessehne, er musste per Kreuzstich operiert werden. "Eine Vollnarkose war zu riskant, ich lag dann kurz auf der Intensiv. Als ich im Rollstuhl nach Hause kam, war die Schwiegermutter (70) auch schon im Haus. Sie war wirklich lieb, kümmerte sich aufopfernd um mich. Ich war ja null mobil", berichtet der nö. Unternehmer.

    Ab dem Achillessehenriss soll sich die Gattin nicht mehr um ihren Mann gekümmert haben, die Schwiegermutter machte laut Johannes B. alles, noch immer schwärmt er: "Die war echt ein Wahnsinn" Nur: Laut 57-Jährigem wurde die Gattin eifersüchtig, es kam zum Streit. Zuerst wollte sie die Scheidung, dann wieder nicht, am 7. Oktober reichte Johannes B. schließlich selbst die Scheidung ein. "Ich glaube, sie war einfach eifersüchtig auf die eigene Mutter", berichtet Johannes B. 

    6 Mal Polizei da in wenigen Tagen

    Schließlich soll es am vorletzten Oktoberwochenende zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen sein: 5 oder 6 Mal rief die Osteuropäerin die Polizei, wurde einmal ins Spital gebracht (Anm.: er soll sie gestoßen haben, er sagt, sie wäre gestolpert und soll mit der Hand selbst gegen die Mauer geschlagen haben), einmal rief der 57-Jährige die Polizei, da seine Noch-Gattin angeblich den Tresor ausräumen wollte. Der 57-Jährige soll sie mit dem Tod bedroht haben - sie soll irrsinnige Angst vor ihm gehabt haben.

    Der 57-Jährige hatte aber alles via Video (von der Überwachungskamera der Alarmanlage, Anm.) aufgezeichnet, die Polizei nahm nach Sichtung der Videos meist keine Anzeige auf. Dennoch Fakt ist: Angezeigt wurde nur der 57-Jährige nach dem Spitalsaufenthalt der Gattin. Am Mittwoch bekam der 57-Jährige dann die Wegweisung. Er darf sein Haus für drei Monate nicht betreten und sich der Wiener Wohnung der Frau (in der Tochter der Ehefrau lebt) und der Firma nur bis zu 100 Meter nähern. Nur kurz davor, soll die Tochter die eigene Mutter vor die Türe gesetzt haben. "Meine Schwiegermutter hat es nicht verstanden, war traurig, ich auch, doch meine Frau blieb beinhart", so der Niederösterreicher. Denn die Ehefrau soll gesagt haben: "Meine Mutter zerstört unsere Ehe."

    Mit Hund in 6er-BMW

    Seither streunt der 57-Jährige herum, fährt mit seinem 6er-BMW und Hund Leonie von JB (3 Jahre alt) durch die Gegend: "Am Tag, beziehungsweise so oft es geht, sitze ich in Kaffeehäusern, halt dort, wo ich mit Hund überhaupt rein darf. Nachts schlafe ich teils im Auto, weil es kaum Hotels gibt, die Hunde nehmen. Und meine Leonie ist mir enorm wichtig. Und immer wieder wieder muss ich sowieso ins Spital", so Johannes B. Laut ihm sei seine Noch-Ehefrau teils gar nicht in seinem Haus in NÖ: "Es brennt zwar das Licht, aber sie dürfte beim Lover in Wien sein."

    Der 57-Jährige kann nur mit Sauerstoffgerät richtig schlafen, daher schläft er derzeit wenig. Oft muss er auch ins Landeskrankenhaus, einer Aufnahme stand laut B. nur der Hund im Weg. "Den wollte sie auch, den bekommt sie aber nicht, der bleibt bei mir." Der 57-Jährige kritisiert auch die Entscheidung des Gerichts: "Im Bescheid (Anm.: liegt "Heute" vor) wurde auch meiner Noch-Ehefrau eine schwere Lungenkrankheit zugeschrieben, die sie nicht hat. Ich habe indes COPD, Stufe 4, und brauche dringend eine neue Lunge."

    "Lebensgefahr für Mann"

    Andererseits: Bei Verdacht auf Gewalt gegen Frauen, ist ein härteres Durchgreifen von Seiten des Gerichts absolut zu verstehen - es steht indes Aussage gegen Aussage und es geht um viel Geld. Der Niederösterreicher glaubt: "Meine Frau hofft, dass ich verrecke. Das kann ich mit zahlreichen WhatsApp-Nachrichten belegen." (Anm.: liegen "Heute" auch vor). 

    Johannes B. hofft nun auf das Wirken seiner Rechtsanwältin, niemand Geringerer als die renommierte Verteidigerin Astrid Wagner: "Für mich ist das eine völlig unverständliche Entscheidung. Laut Gutachten besteht akute Lebensgefahr für meinen Mandanten. Ich werde dafür sorgen, dass mein Mandant mit seinem Hund rasch wieder nach Hause kann", sagt Astrid Wagner.

    Hilfe für Betroffene
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

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