Österreich

Drei Fruchtsäfte kosten Polizist 6.000 Euro

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Ein Polizist trank während einer Glücksspielkontrolle in einem Lustenauer Wettlokal drei Fruchtsäfte. Dafür wurde er jetzt zu 6.000 Euro Geldstrafe verdonnert.

In einem im Netz gelandeten Video sieht man, wie Polizisten sich während eines Einsatzes ungeniert an Essen und Getränken bedienten – ohne dafür zu bezahlen.

Die Aufnahmen wurden im April 2016 im Zuge einer Glücksspielkontrolle in einem Wettlokal in Lustenau gemacht. Gut drei Jahre danach sorgen sie nun erneut für große Empörung.

Saftige Geldstrafe

Das Verhalten der Polizeibeamen zog nun (rechtliche) Konsequenzen nach sich. Einer der beiden hatte ohne Bezahlung einen Apfel gegessen und sich ein Bier gezapft, Letzteres ließ er aber stehen. Der Mann ist laut einem Bericht von "Vol.at" vergangenes Jahr aus dem Polizeidienst ausgetreten, womit ihm eine Disziplinarstrafe erspart blieb.

Der zweite Beamte hat bei der Kontrolle drei Fruchtsäfte getrunken. Für die drei Säfte muss der damalige stellvertretende Kommandant nun tief in die Tasche greifen: Im Disziplinarverfahren wurde ihm eine Geldstrafe von 6.000 Euro verhängt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Ein Verfahren wegen des Verdachts auf Diebstahl wurde wegen der geringen Beute 2017 eingestellt.

via GIPHY

An Schwindel und Bluthochdruck gelitten

Vor Gericht habe sich der Beschuldigte reumütig schuldig bekannt und eingesehen, dass er seine Dienstpflicht verletzt habe. Er beteuerte, zur Tatzeit mit gesundheitlichen Problemen – Schwindel, Dehydrierung und Bluthochdruck – gekämpft zu haben. Inzwischen habe er dem Betreiber des Wettlokals den Schaden bezahlt.

Wenn es nach den Verantwortlichen der Landespolizeidirektion Vorarlberg gegangen wäre, sollte der Beamte übrigens mit einer Disziplinarstrafe von 100 Euro davon kommen. Die ministerielle Disziplinaranwaltschaft hatte dagegen aber Einspruch erhoben, woraufhin sich die Disziplinarkommission des Innenministeriums dem Fall angenommen hat.

Ansehen in Schaden gezogen

Diese entschied, dass ein schwerwiegendes Dienstvergehen vorliegt. Immerhin hätten die beiden Polizisten mit ihrem Verhalten in der Öffentlichkeit das Bild entstehen lassen, dass sich die Gesetzeshüter alles erlauben dürften.

(ek/20 Minuten)