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Lutz Bachmann tritt nach Hitler-Foto zurück

Heute Redaktion
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Bild: Facebook

Fotos des deutschen Pegida-Chefs Lutz Bachmann mit "Hitler-Bärtchen" sorgten für Unmut in der Führung der islamkritischen Bewegung und ziehen nun Konsequenzen nach sich. Der Vorsitzende zog sich Mittwochabend aus allen Funktionen in der Pegida zurück. "Es tut mir leid, dass ich damit den Interessen unserer Bewegung geschadet habe, und ziehe daraus die Konsequenzen", erklärte Bachmann.

Fotos des deutschen Pegida-Chefs Lutz Bachmann mit "Hitler-Bärtchen" sorgten für Unmut in der Führung der islamkritischen Bewegung und ziehen nun Konsequenzen nach sich. Der Vorsitzende zog sich Mittwochabend aus allen Funktionen in der Pegida zurück. "Es tut mir leid, dass ich damit den Interessen unserer Bewegung geschadet habe, und ziehe daraus die Konsequenzen", erklärte Bachmann.

"Mit so etwas will ich nichts zu tun haben", sagte Rene Jahn schon Mittwochvormittag auf "Bild.de". Jahn ist Mitglied im Vorstand des Pegida-Vereins, dem Bachmann bis am Abend noch vorsaß. "Es geht hier um die gesamte Bewegung und nicht nur um eine Person", sagte er.
In der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch hatte Bachmann das Bild, das ihn mit einem "Hitler-Bärtchen" zeigt, als Scherz bezeichnet. Er habe das Foto beim Friseur geknipst. Anlass sei die Veröffentlichung der Audio-Version des Satire-Buchs "Er ist wieder da" von Timur Vermes gewesen.

"Ich entschuldige mich aufrichtig"

"Ich entschuldige mich aufrichtig bei allen Bürgern, die sich von meinen Postings angegriffen fühlen", erklärte Bachmann. "Es waren unüberlegte Äußerungen, die ich so heute nicht mehr tätigen würde." Die Pegida-Bewegung verliert somit ihren in der Öffentlichkeit bekanntesten - und umstrittensten - Vertreter.

Dass Bachmann den Rückhalt innerhalb der Pegida-Führung verlor, lag aber offenbar an den Äußerungen über Flüchtlinge und Asylbewerber - und nicht an den Fotos in Hitler-Pose. Das "Hitler-Selfie" sei Satire gewesen, die jedem Bürger freistehe, erklärte Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel.

"Die pauschale Beleidigung fremder Menschen allerdings nicht mehr." Pegida weise die bekannt gewordenen Facebook-Postings Bachmanns "aufs Schärfste zurück". Vokabel wie "Viehzeug", "Dreckspack" und "Gelumpe" gehören nicht "in einen politischen Diskurs".

Ermittlungen wegen Volksverhetzung

Die Dresdner Staatsanwaltschaft leitete unterdessen ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Volksverhetzung gegen Bachmann ein. Auslöser seien die Facebook-Einträge und Kommentare vom September vergangenen Jahres, in denen Bachmann Flüchtlinge und Asylbewerber beschimpft und beleidigt haben soll, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte.

Den selbsternannten "Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) war immer wieder vorgeworfen worden, Ängste und Ressentiments gegen Ausländer zu schüren. Pegida hat dies stets bestritten.

Seit Montag steht Bachmann zudem unter Polizeischutz. Nach Morddrohungen von Islamisten gegen den Pegida-Cheforganisator hatte die Polizei in Dresden sämtliche Kundgebungen verboten. Die Bewegung versuchte deshalb am Mittwoch in Leipzig zu mobilisieren.

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