Fussball

Torwart nach homophober Aussage bestraft

Luzern-Goalie Marius Müller ließ sich nach dem Spiel gegen St. Gallen (1:4) zu einer homophoben Aussage hinreißen. Nun wurde er von der Liga bestraft.

20 Minuten
Marius Müller wurde vom Schweizer Verband für seine homophobe Aussage bestraft.
Marius Müller wurde vom Schweizer Verband für seine homophobe Aussage bestraft.
IMAGO Images

Nach der 1:4-Niederlage in St. Gallen am Sonntag vor einer Woche lagen bei Luzern die Nerven blank. Ganz besonders bei Marius Müller. Der FCL-Goalie ließ sich zu einer homophoben Aussage hinreißen, sprach vom "schwulen Wegdrehen" der Mitspieler. Dies gegenüber "blue TV" und vor den Mikrofonen regionaler Medien.

Müller wurde danach von allen Seiten heftig kritisiert, ehe er sich in den sozialen Medien für seine Entgleisung entschuldigte. Die Liga eröffnete zudem ein Verfahren gegen den Deutschen. Seit Dienstagmorgen ist klar, wie die Liga entschieden hat: Der 29-Jährige wird mit einer Geldstrafe von rund 2.000 Euro belegt. Eine Spielsperre gibt es allerdings nicht.

Glimpflicher Entscheid

Damit kommt der 29-jährige Müller relativ glimpflich davon. Normalerweise würde eine "anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerung" eine Strafe von zwei Spielsperren nach sich ziehen. In diesem Fall sieht die Liga aber davon ab.

Weshalb? "Beim vorliegenden Entscheid geht der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen davon aus, dass Marius Müller die Aussage unbedacht und ohne konkrete, subjektive Schmähungsabsicht homosexuellen Menschen gegenüber gemacht hat", begründet der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen.

Entschuldigung hat geholfen

Weiter heißt es: "In Bezug auf den Strafrahmen ist anzumerken, dass sich die Aussage von Marius Müller weder gegen einen Schiedsrichter oder einen konkreten Spieler noch gegen die Zuschauer oder sonst eine konkrete Person im Stadion gerichtet hat."

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    Gepa

    Vielmehr hätte Marius Müller mit seiner Aussage seinem Frust über die aus seiner Sicht unzulängliche Verteidigungsarbeit seiner Mitspieler zum Ausdruck gegeben. Und: "Positiv berücksichtigt wird weiter der Umstand, dass sich Marius Müller nach dem Vorfall öffentlich entschuldigt hat und sein Fehlverhalten einsieht."

    Verein behält sich weitere Strafe vor

    Gegen den Entscheid kann innerhalb zwei Tagen Einspruch seitens des Vereins eingelegt werden. Allerdings wird Luzern wohl davon absehen. Wenige Tage nach dem Vorfall meinte FCL-Präsident Stefan Wolf sogar, dass Müller vom FC Luzern unabhängig vom Resultat des Liga-Verfahrens gestraft werden würde. Wie hoch diese Busse ausfällt, ist nicht bekannt.

    "Als weitere Maßnahme zur Sensibilisierung dieses Themas wird der FC Luzern einen Experten hinzuziehen, der bei den FCL-Teams auf die Konsequenzen von solchen Aussagen und möglichen Haltungen hinweist und aufzeigt, was solche Aussagen bei Betroffenen auslösen können", hatte der 51-jährige Wolf zudem angekündigt.

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