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Wien startet Kampagne gegen K.O. Tropfen

Heute Redaktion
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Mit einer neuen Kampagne will die Stadt Wien mehr Bewusstsein für das Thema K.O. Tropfen schaffen. (c) MA57
Mit einer neuen Kampagne will die Stadt Wien mehr Bewusstsein für das Thema K.O. Tropfen schaffen. (c) MA57
Bild: zVg

Unter dem Motto "Mich kriegst Du nicht K.O." startet das Frauenservice der Stadt Wien eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung in Sachen K.O. Tropfen.

Vor dem Hintergrund der seit Jahren steigenden Zahl von Fällen, die beim Team des 24-Stunden Frauennotrufs eintreffen, starten Wiens Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) und das Frauenservice der Stadt Wien eine neue Kampagne zur Bewusstseinsbildung und Prävention in Sachen K.O. Tropfen.

Bei K.O. Tropfen handelt sich um Substanzen, die rasch betäubend wirken und zumeist von unbekannten Personen oder "neuen Bekanntschaften" etwa in Bars, Diskotheken, Szene-Lokalen, auf Kirtagen oder bei Christkindlmärkten in Getränke geträufelt werden. In vielen Fällen sind Gewaltdelikte und sexueller Missbrauch die Folge.

"Sexuelle Belästigung und Gewalt haben in Wien keinen Platz"

"Als Mutter einer Teenager-Tochter beschäftigen mich diese Übergriffe sehr. Den Wienerinnen und Wienern muss es möglich sein, sorglos mit ihren Freunden und Freundinnen zu feiern", betont Gaal. "Sexuelle Belästigung und Gewalt haben in unserer Stadt keinen Platz!", so die Stadträtin.

In den kommenden Wochen soll Informationsmaterial wie Plakate und Freecards in den Wiener Gaststätten für mehr Bewusstsein sorgen.

K.O. Tropfen nur kurz nachweisbar

Da K.O. Tropfen nur sechs bis zwölf Stunden in Blut oder Harn nachweisbar sind, ist schnelles Handeln erforderlich. "Die Stadt Wien bietet – zusätzlich zur Polizei und Rettung – rasch und unkompliziert Hilfe: Das Team vom 24-Stunden Frauennotruf ist unter (01) 71 71 9 rund um die Uhr erreichbar – auch am Wochenende und an Feiertagen!", so Gaal.

Gaal möchte dafür sorgen, dass Übergriffe mit K.O. Tropfen keinen Raum mehr finden. "Wichtig ist, dass solche Delikte zur Anzeige kommen und auch jene mithelfen, schützen und eingreifen, die einen solchen Übergriff beobachten", betonte die Stadträtin.

Tipps zur Vorbeugung und Vermeidung

- Lassen Sie Getränke nie unbeaufsichtigt stehen!

- Nehmen Sie keine offenen Getränke von fremden Personen an.

- Denken Sie daran, dass die Täter sowohl Fremde, neue Bekanntschaften, aber auch angebliche Freunde sein können.

- Vereinbaren Sie mit Freundinnen und Freunden, gegenseitig auf Ihre Getränke aufzupassen.

- Nehmen Sie Getränke-Einladungen nur an, wenn Sie den Weg des Glases von der Schank bis in Ihre Hand verfolgt haben.

- Vereinbaren Sie Dates mit Online-Bekanntschaften immer an öffentlichen Orten, die Sie gut kennen, und informieren Sie eine Vertrauensperson.

- Wenden Sie sich bei plötzlichem Schwindel, Übelkeit oder einer Ihnen unbekannten enthemmenden Wirkung an eine Vertrauensperson und bitten Sie diese, bei Ihnen zu bleiben.

- Wenn Sie alleine unterwegs sind und Hilfe brauchen, wenden Sie sich an das Barpersonal. Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter 133 oder die Rettung unter 144.

- Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihnen K.O. Tropfen verabreicht wurden, zögern Sie nicht und haben Sie keine Scham. Sie tragen keinerlei Schuld. Handeln Sie schnell, bevor die volle Wirkung der Substanzen einsetzt.

Weitere Informationen bietet die MA57 auf ihrer Webseite. (lok)