Österreich

Macht nichts

Heute Redaktion
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Bei den Olympischen Spielen zählen keine vierten oder achten Plätze. Dass dabei zu sein alles ist, stimmt nämlich nicht. Wir aus Österreich glauben es aber trotzdem.

Wenn etwas nicht gelingt, neigen wir dazu, mit den Schultern zu zucken. Macht ja nichts. Vielleicht liegt das an unserer Mentalität? Die Gemütlichkeit, unser Markenzeichen, hängt uns im Sport wie ein Klotz am Bein. Und daran ist nicht allein Minister Darabos schuld, dem wir die Medaillenpleite in London gern umhängen würden. Unsere Athleten haben noch keine Wunder vollbracht. Es ist schon eine Riesensensation, wenn eine Hürdenläuferin ins Finale kommt.

Auch wenn sie dann Letzte wird. Im Interview sagt sie natürlich, dass es toll war, überhaupt dabei gewesen zu sein (wer das nicht sagt, kommt sicher nicht aus Österreicher). Sie ärgert sich natürlich nicht, dass sie keine Medaille gewonnen hat. Die sei ja sowieso nie in Reichweite gewesen.

Blöd, dass die Amerikaner, die Russen und die Chinesen diese gutmütige Einstellung nicht teilen. Denn dann hätten wir in jedem Bewerb echte Medaillenchancen. Und die Olympia-Hymne müsste Balu, der Bär, singen: "Probier’s mal mit Gemütlichkeit".

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