Macht uns endlich heiß!

Es knallt, es zischt, es raucht. Raketen fliegen durch die Lüfte. Gitarren brennen. Und 15.000 Rammstein-Jünger tuns ihnen morgen in der Stadthalle gleich!

Es knallt, es zischt, es raucht. Raketen fliegen durch die Lüfte. Gitarren brennen. Und 15.000 Rammstein-Jünger tun’s ihnen morgen in der Stadthalle gleich!

Zwei Stunden lang feuern Till Lindemann und seine Mannen ihre hochexplosive Mischung aus allen Rohren: Zum Warmwerden laufen sie im Gladiatoren-Style ein – zu wohlbekannten Klängen ("Eins, zwei … hier kommt die Sonne") und über eine beängstigend hoch oben schwingende Stahlbrücke. Danach dürfen sich die Fans an Krachern der Gründerzeit entzünden.

Eine zweite, kleinere Bühne tut sich auf einer Insel im Publikum auf, es wird noch heißer. Zu „Amerika“ wirbeln Konfettimassen über die Köpfe hinweg, zu "Engel" droht die Combo abzuheben. Als Draufgabe gibt’s verstörende Sex-Spielchen ("Bück dich"), weichgekochte Typen (zu "Mein Teil" muss Keyboarder Flake in einen Kochtopf steigen, der per Flammenwerfer beheizt wird) und eine abgefahrene Schaumparty. Zu Letzerer lädt natürlich Chef-Rocker Till Lindemann persönlich: Er besteigt zu "Pussy" einen Riesenpenis, macht das willige Publikum komplett nass.

Der Show in Wien geht freilich ein Skandälchen voraus: Sie startet später (Einlass ab 19.30 Uhr, Rammstein legen um ca. 22 Uhr los), da der wegen "Pietätlosigkeit" abgesagte Gig am vergangenen "Totensonntag" in München heute nachgeholt wird, sich der Aufbau in Wien verzögert. Kleiner Trost für alle, die’s nicht zum Konzert der Superlative schaffen: Am 2. Dezember erscheint endlich die Best-of-CD "Made in Germany 1995–2011".