Österreich

Machtkampf schadet Pendlern

Heute Redaktion
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Zwischen Land und ÖBB tobt beinhartes Ringen um Zuschüsse für Zuglinien - zum Schaden der Kunden. SP-Landesrat Sepp Leitner kritisiert Ausgabenpolitik Niederösterreich zahlt 32,7 Euro pro Kopf, Tirol 83,6 Euro

Wie sehr die Stimmung zwischen Bundesbahnen und Land Niederösterreich derzeit im Keller ist, beweist ein Detail. Am Mittwoch beteuerten sowohl Landesrat Johann Heuras als auch ÖBB-Manager Michael Fröhlich, wie sehr sie um konstruktive Gespräche bemüht seien. Aus dem Diplomaten-Deutsch übersetzt: Die Luft zwischen den Parteien knistert vor Spannung.

Grund für den Zwist: Bund und ÖBB dünnen den öffentlichen Verkehr immer mehr aus. Das Land muss die Versorgungslücken mit eigenen Budgetmitteln schließen. Landesrat Johann Heuras hat nun angekündigt, die Zuschüsse an die Bundesbahnen um 2,6 Millionen Euro zu kürzen.

Nun bringt sich auch Konsumentenschutz-Landesrat Sepp Leitner (SP) in die Diskussion ein. Dieser kritisiert die Fahrplan-Kürzungen der ÖBB auf Kosten der Pendler. Andererseits nimmt er auch das Land in die Pflicht: In Niederösterreich werden im Jahr pro Kopf 32,7 Euro in den öffentlichen Verkehr investiert. Das ist der schlechteste Wert in Österreich. In Oberösterreich sind es 52,3, in Tirol sogar 83,6 Euro.

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