Szene

Mackie zückt sein Messer in Salzburg

Heute Redaktion
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Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Und ab heute darf sich ausgerechnet die honorige Festspiel-Gesellschaft an dieser Weisheit der "Dreigroschenoper" laben.

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Und ab heute darf sich ausgerechnet die honorige Festspiel-Gesellschaft an dieser Weisheit der "Dreigroschenoper" laben.

Julian Crouch und Sven-Eric Bechtolf bringen den Mief der Londoner Unterwelt in die Felsenreitschule und inszenieren Brechts Entlarvungssatire (die Tatsache, dass sich Mörder und Bettler wie das kapitalistische Bürgertum verhalten, macht die Bourgeoisie zu den wahren Gaunern) neu – Sensation inklusive: Die Erben von Komponist Kurt Weill stimmten einer Experimentalfassung zu, Martin Lowe darf bei der Neuadaptierung der Kult-Melodien den Ton angeben.

Ostentative Querverweise zu Gierschlunden der Stunde sucht man im Stück vergeblich, ebenso wie Karten zum "versprochenen" Preis: Tickets für Folgevorstellungen waren am Montag ab 160 Euro zu haben. Man wird es sich leisten können.