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Mädchen entscheiden sich für schlechter bezahlte Ber...

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Von 206 möglichen Lehrberufen wählen Mädchen in der Regel immer nur die gleichen drei: Friseurin, Sekretärin oder Verkäuferin. Die Einkommensschere entsteht damit schon in der Lehrzeit.

Von 206 möglichen Lehrberufen wählen Mädchen in der Regel immer nur die gleichen drei: Friseurin, Sekretärin oder Verkäuferin. Die Einkommensschere entstehe damit schon in der Lehrzeit, so Jürgen Michlmayr, Vorsitzender der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ).

Während immerhin 38 Prozent der Männer in der ersten unselbständigen Erwerbstätigkeit nach der Lehre mehr als 1.800 Euro brutto verdienen, sind es bei den Frauen gerade einmal 9 Prozent.

"Obwohl die Fraueneinkommen auch innerhalb der einzelnen Berufe noch immer unter denen der Männer liegen, liegt der Unterschied auch an der Wahl des Lehrberufs", sagt Michlmayr: "Schülerinnen müssen daher schon früh über ihre künftigen Arbeitsplatz- und Einkommenschancen aufgeklärt werden. Deshalb ist die Einführung einer verpflichtenden Berufsorientierung und -beratung an allen Schultypen so wichtig, ganz besonders in der 7. Schulstufe. Denn Buben sind für technische Berufe nicht besser geeignet als Mädchen, den Schülerinnen muss nur mehr Mut für eine Ausbildung in technischen Berufen gemacht werden."

Wirtschaft will keine Mädchen in technischen Berufen

Das nütze nichts, wenn die Mädchen sich zwar für die richtigen Berufe entscheiden, aber trotzdem keine entsprechenden Lehrstellen bekommen. Michlmayr: "Hier muss die Wirtschaft umdenken. Immer wieder berichten uns Mädchen von fadenscheinigen Ablehnungsgründen: Den Kfz-Mechanikermeister, der glaubt, dass Mädchen zu schwach für den Job sind, oder den Chef, der keine Frauen aufnehmen will, weil er kein Damenklo hat."

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