Szene

Madonna-Fans freuen sich auf eine Bomben-Show

Heute Redaktion
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Am Sonntag (29. Juli) bekommt Wien königlichen Besuch. Erst zum zweiten Mal in ihrer langen Karriere überrollt die Madonna-Maschinerie die Hauptstadt und macht im Ernst-Happel-Stadion Station. Was die Fans erwartet ist kein netter Liederabend oder ein Wunschkonzert wie bei Bruce Springsteen, sondern eine perfekt inszenierte und durchchoreografierte Show inklusive Politiker-Bashing und (höchstwahrscheinlich) Busenblitzer.

Madonnas Vertrag mit dem weltgrößten Konzertveranstalter Live Nation läuft noch bis 2018. Da sie 120 Millionen für ihre Leistung bekommt, muss sie bis dahin noch zwei Alben und zwei dazugehörige Tourneen absolvieren - ob sie will, oder nicht. Und da die Queen of Pop niemals halbe Sachen macht, zieht sie auch jetzt wieder alle Register. Hinter der genialen Geschäftsfrau steht eine ausgeklügelte PR-Maschinerie.

Ihre Stimme war noch nie der Grund, warum Millionen Fans weltweit auf Madonna fliegen. Stattdessen inszenierte sich die Sängerin immer schon selbst. In den 80ern begann die "Skandal"-Strategie, die die Verkaufszahlen in die Höhe schnellen ließen mit ihrem Skandalvideo "Like a Virgin", in dem sie im Brautkleid auftrat. Die lesbischen Küsse mit Christina Aguillera, Britney Spears & Co. und Auftritte mit Kreuz sorgen immer wieder für Aufregung in den Medien und katholische Proteste.

Und was die letzten 30 Jahre funktioniert hat, soll auch jetzt wieder die Fans erfreuen. Die CD "MDNA" verkauft sich zwar eher schleppend, doch die Live-Show wird das (höchstwahrscheinlich) wieder wett machen. Knackige Tänzer - mal in engen Strumpfhosen und High-Heels, mal in Lack und Leder, perfekte Choreografien durchtrainierter Körper und Tänzerinnen im Cheerleader-Outfit rocken die Bühne. Auch das Kreuz kommt wieder vor, diesmal eingebaut in eine aufwändige Kulisse (siehe Fotoshow). Tänzerinnen lecken lasziv über Pistolen, Tänzer springen aus dem Stand über Madonna und verrenken sich gekonnt. Wer eine Show sehen will, bekommt sie von Madonna geboten.

Politiker wollen sie anzeigen, Tänzer sie flachlegen

In Frankreich machte Madonna bei der rechten Politikerin Marie Le Pen unbeliebt, als sie deren Gesicht während des Konzerts auf die Bühne projezieren ließ - mit einem Hakenkreuz auf der Stirn. Le Pen wollte daraufhin klagen und die Journalisten schrieben sich weltweit die Finger wund. Auch der knackige Background-Tänzer, der zu Madonnas neuestem Boytoy aufstieg, war einige Geschichten wert. Zusätzlich dazu inszenierte die Grande Dame der Popmusik immer wieder ihr eigenens Nipple-Gate, indem sie bei einigen Konzerten ihre Brust auspackte - nur hier griff die PR-Meisterin ein wenig daneben, denn was in Amerika für einen Aufschrei reicht, entlockt den Europäern maximal eine fragend hochgezogene Augenbraue.

Über 30.000 Karten sind für das Konzert am Sonntag bereits verkauft, die Veranstalter werden ein wenig nervös, hat doch "The Boss" Bruce Springsteen mehr als 51.000 Zuschauer ins Wiener Stadion gelockt. Deshalb haben Madonna-Fans, denen die Tickets bis jetzt zu teuer waren, eine letzte Chance. Ein Anbieter ist mit dem Preis für die Stehkarten bereits um 10 Prozent hinuntergegangen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass das Wetter hält. Denn gerade am Sonntag Abend könnte es wieder zu gewittern anfangen.

Madonna

Sonntag 29.7.2012 um 19.30 Uhr im Ernst-Happel-Stadion