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Wieder viel heiße Luft beim Klimagipfel?

Am Montag beginnt der Klimagipfel in Madrid mit dem Ziel, die Erderwärmung einzudämmen. Doch seit dem letzten Gipfel ist nicht viel passiert.

Heute Redaktion
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Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen nimmt an der Klimakonferenz in Madrid teil.
Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen nimmt an der Klimakonferenz in Madrid teil.
Bild: Reuters

Die kommenden zwölf Tage diskutieren Politiker aus aller Welt über den Klimawandel in Madrid. Die spanische Hauptstadt war kurzfristig als Veranstaltungsort eingesprungen, als Chile die Konferenz wegen bürgerkriegsähnlichen Zuständen im Land absagen musste. Die Hoffnung besteht, dass sich die Welt auf konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes und der Erderwärmung einigt bzw. verpflichtet.

Doch bereits im Vorjahr beim Gipfel im polnischen Kattowitz wurde viel diskutiert, passiert ist seitdem jedoch kaum etwas. Genauso beim UNO-Sondergipfel in New York im September.

Kritik von Gutierrez

Dies kritisierte auch UNO-Generalsekretär Antonio Gutierrez im Vorfeld: "Die Technologien die dies ermöglichen würden gibt es bereits. Junge Menschen legen eine bemerkenswerte Führungsqualität und Mobilisierung an den Tag", spielt er auf die Aktivisten rund um Greta Thunberg und ihre Klimastreiks an. Doch es brauche "politischen Willen", auch um "die Förderungen für fossile Brennstoffe zu beenden und Umweltverschmutzung anstatt Menschen zu besteuern."

Nicht nur er und Aktivisten sondern auch zahlreiche Inselstaaten fordern schnellere und strikteren Maßnahmen. Denn viele von ihnen würden bei einem Ansteigen des Meeresspiegels durch Schmelzen des Eises in der Arktis und der Antarktis im wahrsten Sinne des Wortes untergehen. Denn die Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens von 2015 sind nach aktuellem Stand nicht einzuhalten.

Erderwärmung

Damals verpflichteten sich 196 Staaten und die Europäische Union dazu, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius mehr im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu beschränken. Die USA sind mittlerweile wieder aus dem Abkommen ausgestiegen. Doch derzeit steuert die Welt auf eine Erderwärmung von 3 Grad zu. Um die Zahl von 1,5 Grad doch noch zu erreichen, müssten aber die weltweiten Treibhausgasemissionen zwischen 2020 und 2030 jedes Jahr um 7,6 Prozent reduziert werden.

Somit sind die Länder gefordert, ihre bisherigen nationalen Klimaschutzpläne anzupassen und neue Maßnahmen zu setzen. Doch auch wenn es von nahezu jedem Politiker Lippenbekenntnisse gibt, ist die tatsächliche Umsetzung ein anderes Problem, wie die Vergangenheit gezeigt hat.

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