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Mädchen (1) stirbt nach Unfall mit Regierungs-Konvoi

Kretschmann ließ am Montag alle Termine absagen.

Roman Palman
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    Winfried Kretschmann bei einer Pressekonferenz am 27. August 2020
    Winfried Kretschmann bei einer Pressekonferenz am 27. August 2020
    picturedesk.com/dpa/Christoph Schmidt

    "Aus Pietätsgründen sehen wir uns außerstande, Termine zu machen", erklärte ein Sprecher von Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (72, Grüne) am Montag. Der Ministerpräsident hatte erst am Vortag erfahren, dass der Unfall in den sein Konvoi verwickelt gewesen war, ein Todesopfer gefordert hat.

    Das Unglück ereignete sich bereits am 31. August nahe Heilbronn. Kretschmanns Dienstwagen war bei regennasser Fahrbahn auf der Autobahn 81 ins Schleudern geraten und gegen eine Leitplanke geknallt. Er kam auf dem Seitenstreifen zum Stillstand. 

    Kleinkind erlitt schwerste Verletzungen

    Kurz darauf kollidierte der nachfolgende Pkw einer Familie ungebremst mit einem der inzwischen ebenfalls gestoppten Begleitfahrzeuge aus dem Tross des Regierungschefs. Während der Vater (33) und seine 29-Jährige Frau auf dem Beifahrersitz nur leicht verletzt wurden, erlitt die erst ein Jahr alte Tochter des Paares lebensgefährliche Verletzungen.

    Es musste in eine Klinik transportiert werden. Am Sonntag meldete die Polizei dann schreckliche Neuigkeiten: Das Kleinkind war seinen schlimmen Verletzungen erlegen. 

    "Ich bin voller Trauer"

    "Wir wussten um die kritische Situation, in der sich das kleine Mädchen befand", schilderte Kretschmann, der selbst den Crash unverletzt überstanden hatte, gegenüber deutschen Medien. Doch mit jedem neuen Tag sei die Hoffnung gestiegen, dass es das Kind doch noch schaffen würde. 

    "Ich bin voller Trauer", so der 72-Jährige weiter. Seine Gedanken seien bei den Eltern, denen das Allerschlimmste widerfahren sei, was einer Mutter oder einem Vater passieren könne – den Tod des eigenen Kindes miterleben zu müssen. Wäre dem nicht genug, hat die Staatsanwaltschaft Heilbronn nun auch gegen den 33-jährigen Vater Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.