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Mädchen (10) getötet – Killer war bereits gewalttätig

Lena (10) wurde im Kinderheim St. Josef in Wunsiedel getötet. Jetzt werden neue Details über den Fall und ihren Killer (11) bekannt.

Heute Redaktion
Das Mädchen (10) wurde vor drei Wochen tot in diesem Kinderheim aufgefunden. Ihr Mörder soll erst 11 Jahre alt sein. 
Das Mädchen (10) wurde vor drei Wochen tot in diesem Kinderheim aufgefunden. Ihr Mörder soll erst 11 Jahre alt sein. 
Stadt Wunsiedel

Drei Wochen nach dem Mord an Lena (10) im Kinderheim St. Josef in Wunsiedel (Bayern) werden nun neue Details bekannt. Der 11-jährige Tatverdächtige soll bereits zuvor andere Kinder im Heim attackiert und geschlagen haben. In der Schule habe er sogar Lehrer verletzt und einen Polizeieinsatz ausgelöst. Diese Alarmsignale wurden jedoch nicht rechtzeitig ernst genug genommen. 

Gegenüber der BILD erzählt ein 9-Jähriger, der die letzten dreieinhalb Jahre in der Wohngruppe "Elisabeth" in Wunsiedel gelebt hatte, von früheren Vorfällen mit dem Täter. Der 9-Jährige wurde aufgrund des Vorfalls nach Hause beurlaubt und will nun nie wieder ins Heim zurückkommen. 

Täter schlug 9-Jährigen mit Baseballschläger 

Der Bub erzählt, dass Lena von vielen Schülern geärgert wurde. "Nur, weil sie eben ein bisschen dicker war, ich fand das immer voll gemein von den anderen. Lena hat deshalb auch ganz oft geweint.“, so der 9-Jährige. Auch der 11-jährige Tatverdächtige soll Lena gemobbt haben.

Der 9-jährige Bub war bereits vor dem Mord Opfer des Täters geworden: Der 11-Jährige soll ihn mit Matschklumpen beworfen haben. "Als ich gesagt habe, er solle aufhören, ich sage es sonst den Erziehern, da ist er zu einem Busch gelaufen und hat dort einen versteckten Baseballschläger rausgeholt. Den hat er mir dann in den Rücken geschlagen, ganz fest. Das tat so doll weh, tagelang.“, so der 9-Jährige gegenüber BILD. Als er dies daraufhin weinend einer Erzieherin erzählte, soll diese nur gesagt haben: "Da bist du aber auch selber schuld, warum streitet ihr euch immer?“.

"Er war böse und gemein"

Laut dem 9-Jährigen soll der Täter den Baseballschläger, der seinem großen Bruder gehören soll, in einer Tasche von zu Hause in das Kinderheim geschmuggelt haben. "Nachdem er mich geschlagen hat, hat er den wieder woanders versteckt, die Erzieher haben aber auch nicht richtig danach gesucht. Er war böse und gemein, immer.“

Zudem sollen er und andere Kinder beobachtet haben, wie der 11-jährige auf einem Smart-TV im Kinderheim Gewaltfilme aus dem Internet geschaut hat. "Er hat dann erzählt, er guckt Filme, wie man Menschen ermordet, ohne dass man Blut sieht.“

Lena lag im Bett des Täters 

In der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung werden rund 90 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Am Tag des Mordes waren aufgrund der Osterferien nur wenige Kinder in dem Heim und darum alle gemeinsam in einer Gruppe. Lena hätte eigentlich in einem Hobbyraum schlafen sollen, an diesem Morgen lag sie jedoch plötzlich im Zimmer des Täters. 

Der 9-Jährige erinnert sich an den Tag: "Auf einmal kam die Polizei, dann Krankenwagen, wir saßen gerade beim Frühstück. Wir durften dann nicht mehr raus, ich konnte mich aber zur Toilette schleichen. Da hab ich gesehen, wie Jonas (Name geändert) weggerannt ist. Die Polizisten haben ihn dann aber gekriegt. Mir tut Lena so leid, ich mochte sie sehr."