Niederösterreich
Mädchen (14) starb Drogentod – Haft für Freund (18)
Eine erst 14-Jährige war im März an einer Überdosis in NÖ gestorben, ein Bekannter (18) rief nicht die Rettung. Er musste nun vor Gericht.
Ein 18-Jähriger musste nach dem tragischen Tod einer 14-Jährigen im März im Weinviertel am Mittwoch in Korneuburg wegen Unterlassung der Hilfeleistung und anderer Delikte auf die Anklagebank.
Freund filmte Mädchen
Die 14-Jährige soll am 26. März 2022 harte Drogen konsumiert haben und am Abend nicht mehr ansprechbar gewesen sein. Der 18-jährige Bekannte (Anm.: waren laut Anwalt kein Paar) filmte das Mädchen zwar mit dem Smartphone, soll aber laut Anklage nicht die Rettung gerufen haben.
Erst am Morgen des 27. Märzes soll der 18-Jährige schließlich in Panik die Rettung gerufen haben, doch da war die 14-Jährige bereits mehrere Stunden tot.
Der Anwalt des angeklagten Ungarn, der renommierte Strafverteidiger Manfred Arbacher-Stöger, meinte: „Um 22 Uhr ging mein Mandant schlafen, da lebte das Mädchen noch. Sie kann auch noch danach Drogen konsumiert haben.“
1 Jahr Haft
Doch nach Vorführung des Videos meinte der Richter: „Für jeden Laien war hier höchste Dringlichkeit gegeben, dass man Hilfe holt“. Der Richter verurteilte den 18-Jährigen schließlich zu einem Jahr Haft. Der Anwalt meldete sofort Berufung an – somit nicht rechtskräftig.