Welt

Mädchen (5) tot – Jetzt spricht Jet-Pilot zum Unglück

Die kleine Laura (5) hatte keine Chance als der abstürzende Luftwaffen-Jet das Auto ihrer Familie traf. Jetzt äußert sich erstmals der Unglückspilot.

Roman Palman

Beim Absturz eines Jets der "Frecce Tricolori", die Kunstflugstaffel der italienischen Luftwaffe, ist am Samstag in Turin ein erst fünf Jahre altes Mädchen ums Leben gekommen. Der Flieger war knapp außerhalb des Flughafens Sandro Pertini in einem riesigen Feuerball mit einem zufällig vorbeifahrenden Ford Fiesta kollidiert.

Der ältere Bruder (12) hatte sich noch selbst aus dem Auto retten können, liegt nun mit schweren Verbrennungen auf der Intensivstation. Auch die beiden Eltern (41, 49) wurden verletzt als sie versuchten, ihre Tochter aus dem brennenden Auto zu retten.

Flammeninferno

"Sie waren verzweifelt, weil sie das kleine Mädchen nicht herausholen konnten", sagt ein Zeuge, der die Szene von seinem Haus an der Straße aus beobachtet hatte dem "Corriere della Sera": "Wir konnten nichts tun, überall loderten Flammen. Von der Landebahn aus versuchten die Feuerwehrleute, Wasser auf diese Seite über den Zaun zu schießen, aber sie konnten nichts tun." Für die kleine Laura kam aber jede Hilfe zu spät.

Pilot Oscar Del Do konnte sich in letzter Sekunde mit dem Schleudersitz retten, wurde aber im Flammeninferno ebenfalls verletzt. Mit mehr als 2.000 Flugstunden zählt der 35-Jährige als erfahrener Pilot, flog am Unglückstag in der sogenannten "Pony 4"-Position der Formation. 

Unaussprechlicher Schmerz

In einer offiziellen Stellungnahme der Luftwaffe zum Todescrash heißt es: "Pony 4 informiert den Formationsleiter, dass der Motor wegen Vogelschlag ausgefallen ist. In der Zwischenzeit gelingt es ihm, nachdem er versucht hat, ihn neu zu starten, die Macchi zu halten [...] und das Flugzeug von den Häusern wegzubringen", so Sprecher Urbano Floreani laut "Il Giornale" über den Unglückshergang. "Was [Oscar Del Do] fühlt, spürt die gesamte Luftwaffe: unaussprechlicher Schmerz und Traurigkeit, wir alle empfinden Bestürzung."

Auch Del Do selbst äußerte sich gegenüber "La Stampa": Er habe nach dem Vogelschlag noch so lange wie möglich den Kurs seiner Maschine gehalten. "Dann musste ich mit dem Schleudersitz abspringen, weil das Flugzeug abgestürzt ist." Das Auto der Familie will er bis dahin nicht bemerkt haben. Er sei "zutiefst traurig über das, was passiert ist. Ich denke nur an die kleine Laura", soll der Kollegen der Kunstflugstaffel gesagt haben.

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