Mädchen atmet unabsichtlich Deo ein: Herzstillstand

Die 14-jährige Giorgia aus der englischen Stadt Derby war laut ihrem Vater autistisch. Sie habe es gemocht, Deodorant auf ihre Bettdecke zu sprühen, da sie den Geruch als beruhigend empfunden habe. «Wenn sie sich in irgendeiner Weise ängstlich fühlte, sprühte sie dieses Spray auf und es gab ihr ein Gefühl der Beruhigung, weil es ein Deodorant ist, das meine Frau benutzte», schildert er gegenüber "BBC".
Am 11. Mai 2022 fand ihr älterer Bruder Giorgia nicht ansprechbar in ihrem Schlafzimmer. Ihr Tod wurde untersucht. Die medizinische Todesursache sei als "unbestimmt, aber übereinstimmend mit dem Einatmen von Aerosol" festgehalten worden. «Irgendwann hat ihr Herz aufgehört zu schlagen, weil sie das Deo eingeatmet hat", sagt ihr Vater. Die genaue Menge des Deodorants sei nicht bekannt, aber es sei vermutlich mehr, als man normalerweise sprühen würde.
Der Tod von Giorgia ist kein Einzelfall
Laut der BBC wurde nach Angaben des Office for National Statistics (ONS) "Deodorant" zwischen den Jahren 2001 und 2020 auf elf Totenscheinen erwähnt. Die tatsächliche Zahl der Todesfälle dürfte jedoch höher sein, da auf den Totenscheinen nicht immer spezifische Substanzen angegeben seien.
Der Hauptbestandteil von Giorgias Deo war laut der BBC Butan. Der Inhaltsstoff sei zwischen 2001 und 2020 an 324 Todesfällen beteiligt gewesen. Propan und Isobutan - ebenfalls in Giorgias Deodorant enthalten - wurden bei 123 bzw. 38 Todesfällen erwähnt. Bereits in den Jahren 2008 und 2019 starben zwei Kinder im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Deo.
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Warnhinweise sollen geändert werden
Laut britischem Gesetz müssen Aerosoldeodorants mit dem Warnhinweis "Für Kinder unzugänglich aufbewahren" versehen sein. Die meisten Aerosol-Deodorants tragen außerdem den Warnhinweis "Lösungsmittelmissbrauch kann sofort zum Tod führen". Giorgias Eltern sind der Meinung, dass der Warnhinweis in "Die Verwendung von Lösungsmitteln kann sofort zum Tod führen" geändert werden sollte, da Giorgia das Deodorant nicht missbraucht habe.
Stellungnahme von Hersteller
Der britische Verband der Aerosolhersteller (BAMA) hat gegenüber der BBC zum tragischen Fall Stellung genommen: "Der BAMA nimmt jeden Vorfall im Zusammenhang mit Aerosolprodukten sehr ernst, und wir waren zutiefst betrübt, als wir von dem Tod eines so jungen Menschen erfuhren". Der Verband arbeite mit den Herstellern zusammen, um sicherzustellen, dass Aerosole nach den höchsten Sicherheitsstandards hergestellt werden und mit eindeutigen Warnhinweisen und Gebrauchsanweisungen versehen werden. "Wir empfehlen außerdem, eine Reihe zusätzlicher Warnhinweise und Gebrauchsanweisungen anzubringen, die über die gesetzlich vorgeschriebenen hinausgehen, und werden diese auch weiterhin überprüfen, um die sichere Verwendung von Aerosolen zu fördern", heißt es weiter.
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