Kärnten
Mädchen drohte Haft, weil es am Klo verschwand
Die Bombendrohungen an Kärntner Schulen häufen sich. Eine 12-Jährige geriet nun ins Visier, weil sie zur falschen Zeit auf die Toilette musste.
Seit Wochen herrscht Ausnahmezustand an Kärntens Schulen: 25 Bombendrohungen zuletzt eingegangen, mehrere Einrichtungen mussten vor Ostern evakuiert werden. Die Polizei forschte mehrere Verdächtige aus. Zwei Jugendliche (14, 16) aus unterschiedlichen Schulen müssen nun gemeinnützige Arbeit leisten – ein Mädchen 100 Stunden, das andere 60 Stunden.
Es drohten bis zu drei Jahre Gefängnis
Wegen "gefährlicher Drohung mit Sprengmittel und Landzwang" hätte den Mädchen laut Staatsanwaltschaft Klagenfurt eine Haftstrafe bis zu drei Jahren gedroht. Sie hatten Glück, dass es zu einer außergerichtlichen Einigung kam. Unter den Verdächtigen befand sich auch eine unschuldige 12-Jährige, die zur falschen Zeit am falschen Ort, bzw. Örtchen, war. Als auf einem WC in ihrer Schule eine Drohung entdeckt wurde, war die Schülerin vor Ort. "Sie hatte sich mit einer Freundin in der Pause auf der Toilette getroffen", sagt ihr Anwalt Philipp Tschernitz gegenüber der "Kleinen Zeitung."
Die junge Kärntnerin wurde deshalb verdächtigt und von der Polizei befragt. Das Verfahren wurde zwar eingestellt, weil das Mädchen noch nicht strafmündig ist. Dennoch sei es eine enorme Belastung für die 12-Jährige gewesen, betont ihr Rechtsbeistand. "Es wurden ihr auch gleich schulinterne Konsequenzen angedroht. Und das, obwohl die Schülerin nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. Sie war völlig fertig." Der Fall ist inzwischen aufgeklärt, das Mädchen ist unschuldig.