Wien

Mädchen erfuhr durch Video von eigener Vergewaltigung

Ein laut Staatsanwältin "verstörendes und verwerfliches" Sexualverbrechen wurde am Montag in Wien verhandelt – Haftstrafen für beide Angeklagten.

Clemens Pilz
Der Vater und sein Sohn, beide wegen Missbrauchs angeklagt, am Landesgericht Wien
Der Vater und sein Sohn, beide wegen Missbrauchs angeklagt, am Landesgericht Wien
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Ein damals 17-Jähriger und sein Vater hatten im März in einer Wohnung in Wien-Floridsdorf ein Mädchen missbraucht und die Tat auch noch gefilmt. Das 15-jährige Opfer war durch Alkohol und Drogen beeinträchtigt, weshalb das Vater-Sohn-Duo am Montag wegen dem Missbrauch einer wehrlosen Person vor Gericht stand.

Der mittlerweile 18-jährige Rumäne hatte mit Freunden im Stadtpark gefeiert, wo auch das spätere Opfer dabei war. In der Wohnung wurde dann später weiter gefeiert und konsumiert. Irgendwann schlief die 15-Jährige ein, woraufhin Vater und Sohn die Wehrlosigkeit "schamlos ausnützten", so die Staatsanwältin. Das Opfer bekam von den Übergriffen nichts mit und war schockiert, als es die Filmaufnahmen sah und von den anderen Partyteilnehmern erfuhr, was geschehen war.

33-Jährigen mit Stange niedergeschlagen

Ins Visier der Polizei waren die Angeklagten geraten, als der Bursch am Tag darauf in Wien-Rudolfsheim randalierte und sein Vater glaubte, ihn mit einer Eisenstange verteidigen zu müssen. Ein 33-jähriger Familienvater wurde dabei schwer verletzt, er erlitt einen Schädelbruch mit teilweiser Einblutung ins Gehirn.

Duo ist geständig

Im Ermittlungsverfahren hatten sich die beiden bisher unbescholtenen Männer zunächst nicht umfassend geständig gezeigt. Vor Gericht gaben sie nun alles zu, wollten aber keine weiteren Aussagen machen. Nach Erörterung zur Körperverletzung wurde die Öffentlichkeit von der Verhandlung ausgeschlossen. Am Montagnachmittag dann die rechtskräftigen Urteile: Die Angeklagten bekamen zwei bzw. 6,5 Jahre Haft.