Im Oktober 2022 wurde die Zwölfjährige im Müllraum eines Gemeindebaus von den drei Täterinnen überfallen. Die drei raubten sie aus und schlugen ihr mit der Faust ins Gesicht. Die Täterinnen zwangen sie, sich auszuziehen, fotografierten sie halbnackt und drohten ihr, die Fotos zu veröffentlichen. Das Opfer musste auch Müll vom Boden aufschlecken.
Die beiden Haupttäterinnen wurden bereits im Februar rechtskräftig verurteilt. Sie fassten zehn und sechs Monate auf Bewährung aus. Die dritte Angeklagte war damals nicht zur Verhandlung erschienen, weil sie verschlafen hatte, berichtete die "APA". Diesmal erschien sie zwar pünktlich, aber in Handschellen. Weil sie nicht auf Briefe des Gerichts reagierte, wurde sie am 11. März in U-Haft genommen. "Da ist es nicht so schön", meinte sie vor Gericht.
Sie war zwar bei der Tat dabei, sei aber nur daneben gestanden, sagte die Angeklagte vor Gericht aus. Sie habe dem Opfer, dass man zuvor zum Ausziehen ihrer Oberbekleidung gezwungen habe sogar eine Jacke gegeben. "Damit sie nicht friert", meinte die 15-Jährige.
Die Angeklagte wurde von ihren Mittäterinnen, aber auch vom Opfer entlastet, was den Raub anging. Sie war aber an der versuchten Erpressung beteiligt. "Ich hab' mir nix dabei gedacht", gab sie dazu an.
Von der Strafandrohung von zweieinhalb Jahren bekam die Angeklagte laut "APA" schlussendlich sechs Monate bedingt. Ihr wurde Bewährungshilfe angeordnet und die Weisung erteilt, eine Psychotherapie zu machen. Das Urteil ist rechtskräftig, die 15-Jährige wird aber zu ihrer großen Erleichterung aus der Haft entlassen.