Oberösterreich

Mädchen (7) wartet 4,5 Stunden für 5 Minuten Behandlung

Eine 7-Jährige stürzte Ende April drei Meter von einem Baum. Im Linzer UKH musste sie 4,5 Stunden warten und wurde kurz darauf nach Hause geschickt. 

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Der Vater der 7-Jährigen ist selber Arzt und kritisiert das UKH in Linz schwer.
Der Vater der 7-Jährigen ist selber Arzt und kritisiert das UKH in Linz schwer.
Picturedesk

Unmut herrscht bei einem Linzer Hausarzt. Seine 7-jährige Tochter stürzte Ende April von einem Baum drei Meter in die Tiefe. Das Mädchen klagte über massive Schmerzen im Halsbereich.

Der Vater der 7-Jährigen vermutete eine Gehirnerschütterung. Aber auch eine Wirbelkörperfraktur und damit eine eventuell auftretende Querschnittlähmung seien nicht auszuschließen gewesen. 

Gegen 16 Uhr fuhr der Arzt deshalb mit seiner Tochter ins Linzer Unfallkrankenhaus. Eine halbe Stunde später folgte die Erstbegutachtung. Auf die Untersuchung beim Arzt mussten die Kleine und ihr Vater dann aber fast fünf Stunden warten. "Um 20 Uhr war immer noch kein Röntgenbild gemacht worden, von einem MRT oder CT ganz zu schweigen", so der erboste Vater gegenüber "Heute".

Als seine Tochter dann endlich an der Reihe war, sei sie lediglich fünf Minuten untersucht worden. "Eine Wartezeit von 4,5 Stunden ist einer ärztlichen Behandlungszeit von nicht einmal fünf Minuten entgegenzustellen", so der Vater. Eine solche Wartezeit sei einem 7-jährigen, schmerzgeplagten Mädchen nicht zuzumuten.

Vater kann Reihung nicht verstehen

Er könne weder die Reihung noch die Triage der Patienten nachvollziehen. "Ich kann mir als praktischer Arzt nicht vorstellen, dass bei solch einer Verdachtsdiagnose diese Wartezeit zulässig ist."

Auch in Kassenpraxen bei Hausärzten käme es öfter mal zu einer Wartezeit von einer Stunde, "doch bei uns wird eine Triagierung und damit Priorisierung durchgeführt". Gleichzeitig hätten die Hausärzte im Durchschnitt einen Durchsatz von bis zu 150 Patienten pro Vormittag. 

Krankenhausdokumentationssystem ausgefallen

Seitens des Krankenhauses heißt es: "Leider ist es aufgrund einer Umstellung des Krankenhausdokumentationssystems in den vergangenen Wochen zu deutlich längeren Wartezeiten gekommen. Kinder werden in der Regel jedoch stets vorgereiht, weshalb es dennoch zu dieser Wartezeit gekommen ist, ist leider nicht mehr nachvollziehbar und nicht Usus", so die stellvertretende ärztliche Leitung des AUVA UKH am Dienstag gegenüber "Heute".

Anschließend habe aber eine gut dokumentierte, ausführliche klinische Untersuchung und eine Röntgenuntersuchung der Halswirbelsäule gefolgt. Weitere Röntgenuntersuchungen seien in Absprache mit der Mutter zur Reduktion der Strahlenbelastung nicht durchgeführt worden.

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