Mäuse als Versuchskaninchen im Kampf gegen Covid

Laut den Experten ist sich das das Immunsystem von Mäusen und Menschen in vielerlei Hinsicht ähnlich. Bisher gab es aber das Problem, dass Mäuse aufgrund einer genetischen Besonderheit nicht oder nur schwer mit Corona infiziert werden konnten.Grund: Der Virus kann bei den Kleintieren nicht so gut andocken, wie bei Menschen.
Wirkstoffe werden an Mäusen getestet
Einem interdisziplinären MedUni-Forschungsteam um Leiterin Sylvia Knapp, ist es nun gelungen ein neues Mausmodell zur Erforschung von Covid-19 zu entwickeln. Dieses beruht auf Virusmutationen, die gut an den Rezeptor der Mäuse andocken können. Nur drei Mutationen im viralen Spike-Protein waren notwendig, um eine effiziente Infektion und Vermehrung in Mäusen gewährleisten zu können. Dadurch können die Tiere infiziert werden und auch entsprechende Krankheitssymptome entwickeln, sodass sie als Modelle zur Erforschung von Covid-19 herangezogen werden können.
So konnte zum Beispiel im Rahmen der aktuellen Studie gezeigt werden, dass die Inhalation von synthetischem ACE2-Enzymen vor Infektionen schützen kann. Weiters konnten körpereigene Stoffe identifiziert werden, durch deren Blockade der Verlauf der Erkrankung deutlich abgemildert werden kann.
Dieses neue Mausmodell versteht sich als wertvolles Instrument, um die Forschung der Mechanismen von Covid-19 sowie die Entwicklung von Vakzinen, Medikamenten und Therapien weiter voranzutreiben, so die Forscher der MedUni. Im Gegensatz zu bestehenden Covid-19 Mausmodellen, kann dieses neue Tool ohne weitere Manipulationen in gängigen Labormauslinien eingesetzt werden, wobei je nach Virus-Dosierung sowohl milde als auch schwere Krankheitsverläufe zu Forschungszwecken modelliert werden können.