Mafia-Boss befiehlt Sohn, seine Schwester zu töten

"Ehrenmänner" sehen anders aus. Weil seine Tochter eine Beziehung zu einem Polizisten einging, wollte ein Mafioso sie töten lassen – vom eigenen Sohn!

Der sizilianische Mafioso Pino Scaduto wurde am Montag zusammen mit 15 weiteren Personen aus seinem Klan in Italien festgenommen. Es ist eine rasche Rückkehr in die Hände der Justiz, immerhin war er erst im April aus dem Gefängnis entlassen worden. Diesmal unter den Anschuldigungen: Scaduto soll die Ermordung seiner eigenen Tochter angeordnet haben.

Wie italienische Medien am Montag berichteten, fanden Ermittler in Gefängnis-Unterhaltungen aus den Jahren 2009 und 2010 Hinweise, dass er Mafia-Boss seine Tochter aus dem Weg räumen wollte. Er wolle ihr ein "besonderes Geschenk" machen, soll er gesagt haben.

Beziehung mit Polizisten

Weil die Tochter eine Beziehung mit einem Polizisten hatte, sei sie "ein Spitzel geworden". Die Unterhaltung wurde laut Polizei auf Tonband aufgezeichnet. Der damals 30-jährige Sohn habe sich geweigert, den Mord auszuführen: "Ich mache das nicht, Du bist der Vater, mach' es doch selbst. Soll ich Schwierigkeiten bekommen? Ich bin 30 Jahre alt."

Daraufhin soll Scaduto versucht haben, den Mord bei einem anderen Vertrauten in Auftrag zu geben, doch auch dieser weigerte sich. Es sei eine Familienangelegenheit. Außenminister Angelino Alfano verurteilte die "Ehrenmänner" und fragte wo die Ehrenhaftigkeit sei, "wenn sie so weit gehen, den Tod eines ihre Kinder zu befehlen?"



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(lu)