Österreich

Mafia-Mord: Schussopfer schon in Abschiebe-Haft!

Heute Redaktion
Teilen

"Heute"-Infos zufolge befindet sich das 23-jährige Schussopfer vom Wiener Lugeck im AKH außer Lebensgefahr. Der Mann wird nach Serbien abgeschoben.

Zwei Männer wurde bei einem Mafia-Attentat am Freitag in der Wiener Innenstadt von Pistolenkugeln getroffen – "heute.at" berichtete. Eines der beiden Opfer, Vladimir R. (32), verstarb noch am Tatort, ein Priester spendete ihm in der Passage zur Wollzeile hin die letzte Ölung. Vladimir R. soll 2009 in Montenegro bereits selbst getötet haben. Dafür saß er rund fünf Jahre lang in Untersuchungshaft, ehe er vor einigen Monaten enthaftet wurde. Der Zorn zumindest eines seiner Feinde wurde ihm nun zum Schicksal.

Etwas mehr Glück hatte Stefan V. Der 23-Jährige ging mit Vladimir R. am Freitag zu "Figlmüller" Mittagessen. Im Anschluss daran ist er in die Schusslinie geraten. Entweder, weil er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war – oder, weil er auch Feinde hat, die ihm nach dem Leben trachten. Stefan V. überlebte allerdings mit viel Glück: Er zog sich einen Streifschuss am Kopf zu, darüber hinaus trafen ihn drei Kugeln in die Brustregion – allerdings sehr günstig für die Genesungsaussichten. Stefan V. wurde sofort erstversorgt und ins Wiener AKH gebracht. Dort bekam er serbischen Medien zufolge bereits Besuch von seiner Mutter. Mittlerweile ist er auch nicht mehr in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.

Heute, Sonntag, wurde er im Krankenhaus unter Polizeibewachung gestellt. Hintergrund: "Der Mann wurde aufgrund einer internationalen Fahndung mittlerweile festgenommen", sagte Polizeisprecher Daniel Fürst. "Heute"-Infos zufolge ist er bereits in Auslieferungshaft und soll – wenn es sein Gesundheitszustand zulässt – nach Serbien abgeschoben werden.

Möglicherweise ein äußerst folgenschwerer Schritt: Sein Bruder Filip wurde dort anno 2015 mit 15 (!) Schüssen gnadenlos hingerichtet. Auch sein Papa, einst gefürchteter Unterwelt-Capo, starb vor 19 Jahren bei einem Attentat in einem Café in Novi Sad.

Stefan V., der nun abgeschoben werden soll, droht womöglich dasselbe Schicksal. Am Freitag entging er diesem in Wien noch um Haaresbreite.

Neue Hintergründe zu der erschütternden Bluttat im Herzen der Wiener Innenstadt lesen Sie in der Montag-Ausgabe von "Heute" und ab 6.30 Uhr gewohnt aktuell hier auf heute.at



Video: Zeugin berichtet über Schüsse am Lugeck

Video: Polizeisprecher Daniel Fürst im Interview (21. Dezember):

Video: Trafikantin zu Schüssen in Wien

(coi)