Szene

Mafiaboss bunkerte gestohlene Van-Gogh-Gemälde

Heute Redaktion
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Es war einer der spektakulärsten Kunstraube des Jahrtausends: Wie im Film schlichen sich 2002 Einbrecher über das Dach ins streng gesicherten Van Gogh Museum in Amsterdam und stahlen zwei Gemälde des Meisters. 14 Jahre später wurden die Bilder nun, in Baumwolltüchter gewickelt, im Haus eines Mafiabosses nahe Neapel wiederentdeckt. In Amsterdam jubelt man über die Rückkehr der verlorenen Kunstschätze.

Axel Rüber, Direktor des Van Gogh Museums in Amsterdam, durfte die Bilder unter die Lupe nehmen. Sein überglückliches Urteil: "Ja, sie sind gefunden worden." 14 Jahre lang waren die legendären Gemälde spurlos verschwunden. Wiedergefunden wurden sie, weil ein Mafiosi auspackte. 

Im Jänner klickten bei Mafiaboss Raffaele Imperiale die Handschellen. Der Pate ist laut der italienischen Polizei ein großes Tier im organisierten Verbrechen. Eine Spezialeinheit verhaftete ihn im Zuge eines großangelegten Schlags gegen den Drogenhandel. Ein zweiter Verhafteter knickte anschließend  beim Verhör ein, verpfiff Imperiale und gab den Ermittlern einen Tipp.

Die Polizisten nahmen das Haus des Mafiosi in Castellammare di Stabia, südlich von Neapel, noch einmal genauer unter die Lupe. Schließlich fanden die Beamten die beiden eingewickelten Gemälde "Zeegezicht bij Scheveningen" (Meer bei Scheveningen, 1882) und "Hervormde Kerk te Nuenen" (Reformierte Kirche in Nuenen, 1884/1885)

Die Bilder wurden am Rand leicht beschädigt, weil die Diebe sie aus ihren Rahmen lösten. Aber abgesehen von den kleinen Schäden seien sie in gutem Zustand, so die italienische Polizei.