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Magazin Vangardist druckte Ausgabe mit HIV-Blut

Heute Redaktion
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Bild: Vangardist

Das österreichische Männermagazin "Vangardist" lässt mit seiner Frühlingsausgabe unter dem Motto #HIVHEROES aufhorchen. Beim Druck wurde normale Tinte mit dem Blut von drei HIV-Infizierten vermischt. Die außergewöhnliche Aktion soll zeigen, dass die Berührung von HIV-positiven Menschen ungefährlich ist und diese nicht stigmatisiert werden sollen.

Das österreichische Männermagazin "Vangardist" lässt mit seiner Frühlingsausgabe unter dem Motto #HIVHEROES aufhorchen. Beim Druck wurde normale Tinte mit dem Blut von drei HIV-Infizierten vermischt. Die außergewöhnliche Aktion soll zeigen, dass die Berührung von HIV-positiven Menschen ungefährlich ist und diese nicht stigmatisiert werden sollen.

Obwohl seit 30 Jahren Kampagnen gegen Aids organisiert werden, haben viele Menschen noch immer Angst vor HIV. Sie wollen Infizierten nicht die Hand schütteln oder vom selben Glas trinken, manchmal auch, wenn es sich um Verwandte handelt.

Das Magazin "Vangardist" möchte mit der auf 2.500 Exemplare limitierten Auflage - weitere 15.000 Kopien wurden ohne Blut gedruckt - die Einstellung der Leser verändern. Ziel ist es, dass Menschen anders reagieren, wenn sie in Zukunft auf eine HIV-positive Person treffen.

"#HIVHEROES ist unser Statement im Kampf gegen das Stigma, welchem so viele Menschen mit HIV tatgäglich ausgesetzt sind", schreibt Magazin-Gründer und Chefredakteur Julian Wiehl im Editorial. "Wenn man das Magazin in den Händen hält ist es so, als würde man einen HIV-positiven Menschen halten. Nichts kann passieren, es kann einem nicht schaden, wenn man das Magazin hält, wie es keinem schaden kann, wenn man eine HIV-positive Person hält", sagte der Magazin-Chef gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

So kam das Blut aufs Papier

Mutter Wiltrut Stefanek, der homosexuelle Wyndham Mead und der heterosexuelle Philipp Spiegel (Name geändert) haben ihr Blut gespendet. Dieses wurde im Labor der Medizinischen Universität Innsbruck sterilisiert und danach auf alle Arten von Viren getestet. Als alle Tests negativ waren, wurde das Blut mit der Tinte vermengt.

"Ich traf meinen Mann, meinen Ex-Mann, 1986, als ich 16 Jahre alt war und heiratete 1990. 1996 sagte er mit, dass er HIV-positiv ist. Er hat es seit über zehn Jahren gewusst", sagte Spenderin Wiltrut Stefanek. Die Mutter eines 24-jährigen Sohnes geht seit über zwanzig Jahren offen mit ihrer HIV-Infektion um und hat die Interessensgruppe PULSHIV gegründet.

Die zweisprachige Spezialedition (Deutsch und Englisch) kann online für 50 Euro bestellt worden, die Einnahmen kommen karitativen Zwecken zugute.

Wer schon einen Blick in die Ausgabe werfen möchte, kann die digitale Version kostenlos auf lesen.