Österreich

Familienvater wird trotz Bedenken abgeschoben

Heute Redaktion
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Der Familienvater wird nach Russland abgeschoben.
Der Familienvater wird nach Russland abgeschoben.
Bild: Screenshot

Das Innenministerium bestätigte, dass der dreifache Vater am kommenden Dienstag nach Russland abgeschoben wird, obwohl er angibt, in seiner Heimat verfolgt zu werden.

Seit fünf Jahren lebt Magomed Magomedov mit seiner Familie in Lienz. Nun soll er zurück nach Russland geflogen werden. Am Dienstag kam der Mann in Schubhaft. Der Grund: Sein Asylantrag ist negativ beurteilt worden.

Freunde und Unterstützer zeigen sich erschüttert. Sie geben an, dass die Familie vollkommen integriert sei. Zudem müsse Magomedov in Russland um sein Leben fürchten. Er ist mit Frau und Kindern geflohen, da er Zeuge eines politisch motivierten Mordes gewesen sein soll.

Lichtermeer für Familie

Rechtsanwalt Sepp Brugger erklärt gegenüber ORF, dass der Asylbescheid rechtswidrig sei. Über den Antrag auf humanitäres Bleiberecht gebe es keine Entscheidung. Auch wäre der Bescheid am Freitagabend zugestellt worden. Ein Zeitpunkt, an dem niemand mehr in der Kanzlei war, an den sich Magomedov hätte wenden können.

Frau und Kinder bot man zudem an, dass sie "freiwillig" mit dem Familienvater zurück nach Russland fliegen könnten. Bruggers Kommentar dazu: "Das ist für mich zynisch."

In einer Aussendung zeigen sich die Tiroler Grünen fassungslos. Für Landesrätin Gabriele Fischer ist der Fall ein "radikaler Akt der Unmenschlichkeit". Man setze sich nun dafür ein, dass zumindest die Frau und die drei Kinder ein Bleiberecht bekommen. Am Donnerstag soll ein Lichermeer beim Landesmuseum in Innsbruck stattfinden. (slo)

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