Politik

Mails bringen Burgstaller in arge Bedrängnis

Heute Redaktion
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Wie viel wusste Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) bereits im Vorfeld über den Spekulations-Skandal? Sie habe am 3. Dezember das erste Mal von den 340 Millionen Euro hohen Verlusten erfahren, sagt sie selbst. Stimmt nicht, sagt dagegen der Anwalt der entlassenen Referatsleiterin Monika R., Herbert Hübel. Gleichzeitig tauchten belastende Mails auf.

Wie viel wusste erfahren, sagt sie selbst. Stimmt nicht, sagt dagegen der Anwalt der entlassenen Referatsleiterin Monika R., Herbert Hübel. Gleichzeitig tauchten belastende Mails auf.

, wonach sie erst am 3. Dezember von den 340 Mio. Euro hohen Spekulationsverlusten erfahren hätte. Laut Rechtsanwalt Herbert Hübel soll die Referatsleiterin die Landeshauptfrau bereits am 21. September in einem E-Mail davon in Kenntnis gesetzt haben, dass ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe drohe (siehe Bilder).

In der "ZiB" 2 wurde Burgstaller von Moderator Armin Wolf gefragt, wann sie das erste Mal von den 340 Mio. Euro Verlusten gehört habe. Die Landeshauptfrau antwortete: "Am Montag, den 3. Dezember. Wir haben damals Regierungssitzung oder Arbeitsausschusssitzung gehabt, und im Anschluss daran hat mich mein Kollege David Brenner darüber informiert, dass ihm mitgeteilt wurde, eine Mitarbeiterin habe quasi ein Geständnis abgelegt, sie habe 340 Millionen Euro in den Sand gesetzt, und wenn man das jetzt auflöst, so wie es ursprünglich angedacht war, mit dem geringen Portfolio, das noch bestand, dann würden wir diese Verluste auch realisieren."

Schriftverkehr unter der Lupe

Burgstallers Sprecher betonte zu den nun aufgetauchten Mails, die Referatsleiterin habe . Rechtsanwalt Hübel ist anderer Ansicht und überlegt rechtliche Schritte. In dem Mail vom 21. September an Burgstaller war der Schriftverkehr angehängt, den die Referatsleitern mit der Finanzabteilung führte. Darin soll sie darauf hingewiesen, dass bisher ein Schaden von 27 Mio. Euro aus den Derivatgeschäften entsanden sei und der Finanzbeirat falsche Empfehlungen abgebe.

Es könnte noch ein Schaden von 130 Mio. entstehen, soll die Beamtin dem Leiter der Finanzabteilung, Eduard Paulus, mitgeteilt haben. Die Referatsleiterin habe darauf hingewiesen, dass ein dreistelliger Millionen-Verlust drohe. Damit habe Burgstaller Kenntnis von den drohenden Verlusten erlangt, betonte Hübel. Aus dem Büro Burgstallers hieß es wiederum, die Referatsleiterin habe Burgstaller in dem persönlichen Mail mitgeteilt, dass - nachdem ihr am 17. Juli die Vollmachten über alle Finanzgeschäfte entzogen worden waren und sie bis 20. September beurlaubt worden war - alle Datenzugänge gesperrt gewesen wären und sie Hilfe benötige.

: Wiederum ein anderes Bild zeichnet ein Aktenvermerk, der ein Treffen im Büro von David Brenner dokumentiert. Bei diesem Treffen am 26. November wurde Brenner von Mitarbeitern über die Verlustgeschäfte informiert und der Aktenvermerk könnte auch als Teilgeständnis der betroffenen Landesbediensteten ausgelegt werden.